Donnerstag, 24. November 2011

Licht aus, Spot an. Deutschland castet weiter! „The Voice“ erobert nun Germany!



Den „Superstar“ suchen wir nun schon seit 10 Jahren, ohne ihn zu finden und mit dem „Supertalent“ finden wir Hunde, Zwitterstimmen und mundharmonische Schicksale beim Kölner Sender RTL. Die Kamera immer schön auf den offenen Wunden, den fehlenden Talenten, verstorbenen Goldfischen, laufenden Gerichtsverfahren der Talente oder vielmehr der Vermeintlichen.

Beim Schwester Sender VOX fanden wir letztes Jahr Edita mit dem „X-Faktor“. Das „X“ hierbei steht für die Positionierung am Markt, wäre dieser ein Alphabet. Qualität steht hier im Vergleich im Vordergrund, der Konsument straft aber auch hier die Sieger Acts mit Ignoranz.

Nun kommt also auch noch unser Premium Sender Pro7 mit einer Casting Show daher. Weil die billige Schwester Sat1 ein klein wenig Innovations-Schwierigkeiten aufweist und seit „Star Search“ im Jahre 2003 (Hier fanden wir Musiker und Comedians) vor allem durch dröge Wiederholungen ab 22.00 Uhr von sich zu sprechen macht, strahlt man das Erfolgsformat aus USA auf beiden Sendern aus. Scheinbar entschliesst man sich an der Senderspitze für das Giesskannen Prinzip; Irgendwo bleiben bestimmt ein paar werberelevante Sesselpupser hängen. In Köln scheint man sich dennoch kleine Sorgen um den möglichen Erfolg der Musiksendung zu machen, denn RTL schickt zeitgleich sein Kassenschlager „Supertalent“ in´s Donnerstagsrennen. Hier frage ich mich; Wie lange eigentlich noch. Nicht nur, dass mir Herr Bohlen mit seinen zwei Panel-Puppen seit gefühlten 18 Monaten entgegen Trailern, mit Sendungen, die mittlerweile so dermassen in die Länge gezogen werden, das mich das anschauen einzelner Szenen an das warten auf den Feierabend erinnert.

„The Voice of Germany“ schwimmt nun also mit im grossen Haifischbecken der weiten TV Unterhaltung und buhlt um Quote, Marke, Schlagzeilen und bestenfalls Downloads. Das genannte Konzept ist mir sympathisch. Nur die Stimme zählt! Dies wird in sogenannten „Blind Audition“ bewiesen. In diesen Auditions sitzen die „Coaches“ mit dem Rücken zu den „Talents“. Gefällt die Stimme, buzzert das Jurymitglied und dreht sich zum Sängertalent um. Drehen sich mehrere Coaches um, entscheidet der Sänger, wer ihn künftig coachen wird.

Die Coaches sind, entgegen der seichten DSDS Soap, Menschen die in der Tat Musiker sind. Also im Sinne von „Jam Session erprobt“ - The Boss Hoss, Xavier Naidoo, Rea Garvey und die deutsche Mutter der Popmusik Nena.

Das spricht definitiv für dieses Format. Wie viel „Geschichte“ der Teilnehmer in Deutschland sein müssen, um den Zuschauer zu fesseln, wird sich zeigen. Die Erfahrung zeigte, dass eine reine Talentshow, ohne Schicksals Fokussierung schier nicht überlebensfähig ist und der Zuschauer den roten Knopf drückt.

Viele Zuschauer lassen kein gutes Haar an Casting Shows, das verstehe ich nicht. Ich lasse kein gutes Haar am deutschen Zuschauer; Supertalent und Superstar zeigen ganz klar, was der deutsche Zuschauer wirklich mag: Menschen, die vorgeführt werden, Emotionen die künstlich gepusht werden. Sollte unter all den miesen Protagonisten einer dabei sein, der wirklich was kann und gewinnt, kauft kein Arsch deren Produkte, um dann zu sagen, dass diese Casting Scheisse sowieso nur Gestalten an Land spült, von denen man nachher nichts mehr hört.

Ich wünsche „The voice of Germany“ einen guten Start!

In diesem Sinne
Wunder gescheh´n

Nachtrag:
SUPER! Infos zur Quote des ersten und des zweiten Tages findest Du direkt auf meiner Fanpage bei Facebook http://www.facebook.com/KoehlerWernerOfficial