Donnerstag, 28. Mai 2015

ISO Vorschriften, Inkompetenzen & Irregularien. Mein Aufenthalt im Krankenhaus und die Frage nach dem hohen Blutdruck…


Ein Aufenthalt in einem Krankenhaus als selbstreflektierender, mündiger Mensch kann mitunter eine grosse Herausforderung darstellen. Eine Woche auf einer Neurologisch- Internistischen Station ist für mich als Strukturenverbesserer mit einem Blutdruck von 250 im Ruhezustand ein Spiessrutenlauf zwischen Genesung und ultimativstem Stress.

Nehmen wir die Aufnahme in der Notfallstation. Hier wird Datenschutz gross geschrieben. So gross, dass ich es auf einem A4 Ausdruck lesen kann. Ich kann aber auch hören, dass die Patientin vor mir an der äusseren Kanalstrasse wohnt, eine Abtreibung hinter sich hat, ich kenne Ihre Telefonnummer und natürlich könnte ich aus dem Gedächtnisprotokoll Ihre Fieberkurve aufzeichnen. Hauptsache der Distanzbalken am Boden weist mich darauf hin, das ich aus Rücksicht Abstand halten soll. Datenschutz: Check.

Ich werde also eingewiesen, bis dahin auch bereits ordentlich durchgecheckt, interviewt, gescannt und gläsern gemacht. Ab jetzt liege ich im Krankenbett und werde auf die Station gefahren, denn laufen darf ich jetzt nicht mehr. Obwohl ich kann. 

Im Zimmer angekommen muss ich diverse Dinge auf ISO zertifizierten Formularen mit Unterschriften verziehren, die mein Einverständnis zu Datenweitergabe, Auskunftsrechten, Anleitungen und was weiss ich bekunden. Alles sehr wichtig. So wichtig, dass es eine Woche später immer noch auf meinem Nachttisch liegt. Unterschrieben notabene, aber eben nur als Deko in meinem Zimmer. Administrative Patientenaufnahme auf der Station: Check 

Das Zimmer entspricht den neusten Standards. Zu erwähnen wäre, dass es ich hierbei um die Standards von 1950 handelt. Toiletten gibt es auf dem Flur. Duschen auch. Wir kennen das; Das QM in einem Krankenhaus sieht vor, dass die Reinigung nachhaltig und zur Sicherstellung der Keimverbreitung eine Putzübersicht führen muss. Diese Übersicht hängt transparent an der Türe, so dass auch alle nachvollziehen können, dass die Reinigungsfirma einen guten Job macht. Macht sie aber nicht! Es gibt eine Spalte für Morgens und Nachmittags. bis zum 27. des Monats waren 6 mal morgens bestätigt und 13 mal wurde der Nachmittag geputzt. Seife war 4 Tage lang leer und 2 Tage lag eine vollgemachte Erwachsenen-Windel in der Ecke. Sehr dekorativ, aber eben nicht im Sinne des Qualitätsmanagements. 10 Schritte weiter finde ich eine weitere Toilette. Ich freu mich. Hier herrschen aber andere Regeln. Denn hier hängt keine Putzübersicht. Allerdings gibt es hier Seite, Desinfektion und keine Windeln. Checklisten zur Sicherstellung hygienischer Standards: Check

Strukturen sind in so einem Krankenhaus allgegenwärtig und sicherlich notwendig. Sie sollten allerdings auch immer wieder hinterfragt werden. Die Putzfrau zum Beispiel. Würde die bei mir zu Hause so putzen, würde ich sie hochkant rausschmeissen. Die automatisierten Bewegungsabläufe sind so sinnlos wie Frau Merkel als Kandidatin bei Germany´s next Topmodels. Jeden morgen werden die Patientenschränke mit genau 4,5 kreisenden Bewegungen abgewischt. Allerdings konsequent nur der erste und der zweite Schrank. Der dritte wird nie geputzt. Auch werden die Türgriffe nie gewischt. In einem Krankenhaus wohl nicht so wichtig. Bestimmt gibt es irgendwo eine Checkliste, die der Krankenhaus Leitung die Sicherheit gibt, dass hier alles tiptop sauber ist. 

Die Schwestern…Hier gibt es auch standardisierte Fragenkataloge, die einem Patienten vorgelegt werden. Als alter Klugscheisser geht mir der Puls, wenn die Schwestern (wovon ich 1 gerade mal beim morgendlichen Blutdruckmessen gesehen habe) Ihre Übergabe machen und vor mir über mich, aber nicht mit mir sprechen. „Das ist der Herr Koehler - Versorgt sich selbständig, hat keine Schmerzen, Nimmt Medikament xy und muss xyz Therapie machen“ - STOPP: Hier muss ich eingreifen. „Wie kommen Sie darauf, dass ich keine Schmerzen habe?“ „Sie haben nichts gesagt“ 
„Ich habe Sie den ganzen Tag nicht gesehen, das zum Einen. Zum Anderen lauf ich auch nicht zu Ihnen, um zu sagen, dass ich Schmerzen habe. Anstatt hier eine Aussage zu treffen, die dann falsch in meiner Kurve steht, könnten Sie MIT mir sprechen, statt nur ÜBER mich“ Mir nach einer Woche immer noch zu sagen, dass mein 230/150 Blutdruck „aber hoch ist“ ist bescheuert, zumal ich genau deswegen noch hier bin. Unterhaltsam auch der Pfleger, der seinen Deutschunterricht bei Jorge Gonzales oder Sylvie Mein absolvierte. Er führt zum Glück Selbstgespräche während er die Patientenkurve ausfüllt. So erfahre ich, dass ich Schmerzen mit dem Wert 5 habe, obwohl er mich nicht gefragt hat und ich einen Blutdruck von 170/110 habe anstelle von 220/140, den er selber noch vor 2 Minuten gemessen hat. Sicherstellung der Fachkräfte; Check
Weil ich starke Kopfschmerzen habe, schickt man mir einen Physiotherapeuten, der sich vor mir aufbaut, mir irgendwas von einem Formular (..) erzählt, mich dann bittet, die Jacke auszuziehen und mir dann auf den Nacken SCHAUT und MICH dann fragt „Was machen wir denn mit Ihnen?“ - Nach einer schöpferischen Pause von 2 Minuten dann die Eingebung: „Ich berate mich dann nochmal mit dem Arzt!“ - Ich fühle mich richtig gut betreut. Umfassende Alternativbetreuung: Check

Kulinarisch werde ich hier natürlich auch gut betreut. Ich muss der Servicefachkraft nun für eine Woche im Voraus akribisch genau angeben, was ich Essen möchte.(Nicht auf einem Formular, sondern in einem Orderboy - Der Fortschritt hält Einzug) Ich lege also los und beantworte genau, wieviele Bütterchen, Schmelzkäschen & Brötchen ich möchte. Die vegetarische Hauptspeise zum Mittagstisch ist abgeklärt und fortan freue ich mich darauf, jeden Tag Dinge auf meinem Tablett zu finden, die entweder nicht vegetarisch sind (Die Einlage in der Boullion mit einem Huhn zu bestücken zum Beispiel) oder ich einfach nicht bestellte. Durchorganisiertes Ernährungsprogramm: Check

Ich bin froh, trotz diagnostizierten Löchern im Gehirn und geschwächtem Herzen hier bei wachen Verstand zu sein und wünsche allen, die damit nicht mehr glänzen können eine gute Besserung. 

In diesem Sinne: Check

Dienstag, 27. Januar 2015

Der Untergang des Trash TV - Wenn C-Promis tugendhaft werden

Dramen, Zickereien, Hinterlistigkeit & Sex- Der Stoff, aus dem TV Trash Formate gestrickt sind. Das will ich sehen, deswegen haben RTL und Co. ihre Berechtigung zu existieren. Wo die Öffentlich-Rechtlichen meine sauer verdiente Kohle im Dienste des öffentlichen Informations- und Bildungsauftrages verschleudern, bekommen die privaten Unterschichtensender von mir volles Vertrauen, meine niedersten Instinkte aufs derbste zu bedienen. Darauf ist Verlass! 

Ob der Bachelor seine bezahlten Zofen flachlegt, der Bohlen neue Dschungelcamp Protagonisten castet, oder sich Adam und Eva unverhüllt, wie Gott sie schuf und der Onkel Doc korrigiert hat, auf einer einsamen Insel im Beisein von 47 TV Arbeitenden nackt von Ihren Sehnsüchten erzählen, ob 12 dumme Playboy Hühner in der Wüste ausgesetzt werden, oder unser Mutter-Model Klum mal wieder das schönste Mädchen im Land kürt - die Kamera hält drauf und bedient meine niedersten Instinkte und lässt mich auf der Couch vor meinem Flatscreen zum Helden des Alltags werden. Es gibt immer nochmal Einen, dem es beschissener geht, es ist meine Beförderung zum Richter und zum Henker. 

Die Rechnung geht auf, Deutschland hat so viele Umkehrpromis - Erst verschollen oder unbekannt - dann in aller Munde. In jeder Zeitung, wie seriös sie auch ist, lese ich von den Titschewitsch'es, Kulkas, Stöckels, Georginas & Angelinas dieser Welt. Sozialstudien und Exertisen werden breitgetreten. Es ist ein Fest!

Doch wir haben die Rechnung ohne den Bumerang-Effekt gemacht, ohne den aktuellen Dschungelcamp Cast gerechnet. Trash-Promis bekennen sich plötzlich zu Ehrlichkeit, Anstand, Offenheit und noch schlimmer Seriösität! Ein Trash Format ohne Trash. Keiner geht mehr ins Camp, weil er "seine Grenzen testen" will, "Spaß an Neuem" hat, oder "Phobien abbauen" mag (außer Jörn, der personifizierte Prinz Valium mit Kuschelfaktor). Nein, weil ehrlich am längsten währt erzählt jeder, wie blank er ist und wieviel Geld beim Gang in den Urwalt rumspringt. Sie lösen Konflikte, indem sie miteinander reden, sie verzeihen beschissene Dschungelprüfungen, bei denen nur 1 Stern gibt und somit nichts zu essen bei rumspringt. Sie ziehen nicht mehr blank und inszenieren sich nicht selbst. Sie sind so langweilig und normal, dass ich mir wünsche, die Kameras auf mich zu richten. Mich Dabei filmen, wie ich Ihnen beim schlafen zuschaue. Es wäre bedeutungsschwangerer, inhaltsvoller und erotischer. 

Wenn die C-Prominenz nach "mehr" strebt, sich "von einer anderen Seite" zeigen will, dann ist das der Untergang des Trash TV! Ich will Blut, Schweiß & Tränen, ich will Streit, Lügen & Titten. Ich will mein Trash TV zurück.

Ich möchte, das Walter Freiwald der Bachelor 2016 wird

In diesem Sinne - 
Ich bin geläutert- Holt mich hier raus

Sonntag, 21. Dezember 2014

Wie viel Freundlichkeit verträgt ein Mensch? - Ich will doch bloß bezahlen!

Letztens war ich im Breisgau unterwegs, genau gesagt in Freiburg im Breisgau. Ein nettes Städtchen. Ein wirklich sehr sehr nettes Städtchen. Genau das ist das Problem.

Als pragmatisch veranlagter, rotzig-freundlich orientierter Großstädter ist für mich ein gemurmeltes Hallo und ein schnotziges "Ein Euro Neunzehn" an der Kasse bereits so ziemlich das überschwänglichste an Kommunikation, dass ich an einer SB Kasse bei DM erwarte und auch gutheiße.

Diese Rechnung habe ich ohne das blond gelockte, personifizierte Grauen der Freundlichkeit aus dem Schwarzwald gemacht. Selbige war Kassiererin und professionelle Grinsebacke im örtlichen Drogeriemarkt. Meine Mission, einen Labello - von dem ich hochgradig süchtig bin - zu kaufen,  wurde aufs tiefste erschüttert und denunziert von Sabine M. Denn schnell, anonym und ganz allein für mich meinen Stoff zu besorgen hat die vorzeige Kassiererin in Durchführung Ihres Berufes vergeigt. 

Ich gehe also latent gestresst, 20 Minuten vor Ladenschluss in den mir unbekannten Hygienefachmarkt um meine Droge zu besorgen. Ich flitze rein, höre das vertraute Piep, Piep, Piep an der Checkout Kasse und suche mein Dealerregal, das mich mit den fettigen Pflegestiften versorgt. Gesucht, gefunden 20 Sekunden. Mission erfüllt. 

Dachte ich. 

Ich stell mich also an die Kassenschlange und stelle fest, dass hier die Uhren anders ticken, als in Berlin, Köln oder Shanghai. Obwohl ich bei letzterem nicht bezeugen könnte, einen DM Markt zu finden. Aber ich schweife ab.

8 Kasseninseln, alle mit einer Kassiererin besetzt. 11 Kunden. Wow. Hier wird Service groß geschrieben, denke ich mir. Kein anstehen, kein warten. Piep, 1.19€ bitte, danke. Tschüss.

Dachte ich.

"Guten Abend" säuselte mir der hübsche Engel entgegen. "HALLO" kam über meine Lippen -  bis hierhin also eine TOP Sache. Doch der Engel entpuppte sich als Freundlichkeits Satanist. "Habet Se e Beybäg Kärtle für mi?" "HÄ?" - Scheinbar habe ich sie angeschaut, wie ein Rehkitz auf der Autobahn kurz vor dem Aufprall. "Henn sie e Payback Kärtle" wiederholte sie sich mit engelsgleicher Zunge. ACH SO. Voller Herzlichkeit antwortete ich "NEIN." - ich glaube, gelächelt zu haben. Ich warte immer noch auf das "PIEP"! "Wollet Se a Kärtle?" - "HÄ (2)" - Das Auto knallt ins Rehkitz!!! 

Was nun folgt , ist ein monumentaler Monolog über die Vorteile des Deutschen liebsten Kundenkarte in einem Dialekt, der mit übertriebener Freundlichkeit gepaart, mehr als meine Nerven strapaziert und ich überlege mir, einen kleinen, gepflegten Amoklauf. Hinsichtlich der Konsequenzen dessen, entschließe ich mich aber einfach nur gequält zu lächeln. Und ich warte immer noch darauf, dass mein Lippenstift über den Scanner gezogen wird. "ICH MÖCHTE WIRKLICH NICHT. WIRKLICH. DANKE".

"Schad. Sie könne die au im Karstadt, oder auch online bei Zalando..... "AAAAAAAAHHHHHHHHH" nutze." "Ich will VERFICKT nochmal nur meinen Scheiss Labello für 1.19€ bezahlen und nicht bemuttert oder belehrt werden, ich will nur bezahlen, Du Monster!"

Hab ich gedacht. "NEIN!!! - Habe ich gesagt. "Bitte" - habe ich gefleht

Und dann war es da. Das lang ersehnte, geliebte, vertraute PIEP. "HALLELUJA!" Ein Euro Neunzehn bidde. Bezahlen, danke, gehen. 

STOPP! S'KASSEZETTELE........ (Das nun eine Belehrung - eine enorm freundliche Belehrung darüber folgt, dass es immer besser ist, den Kassenzettel mitzuführen, muss ich an dieser Stelle nicht mehr ausführen!)

In diesem Sinne
Bleiben Sie freundlich. Wie die Berliner. 


Freitag, 17. Januar 2014

Ich bin ein Star - hol mich hier raus. Aber keiner will's gesehen haben

Es geht wieder los! Prominente und solche die es werden wollen, bietet unser aller Qualitätssender RTL diese Tage wieder eine magen - Pardon - sagenhafte Plattform in Form indes mehr oder minder authentisch- gefährlichen Dschungels. So versammeln sich am 17.1.2014 das Who is who der unbekannten und ungeliebten Testimonials der deutschen Starriege, um uns lüsternen Zuschauern zu zeigen, was in ihnen steckt. Im Zweifel auch wer. Aber lassen wir das.

Uns erwartet eine ehemalige Bachelor Schnitte mit Hupenüberschuss, ein Designer den kein Arsch jenseits des Brandenburgertor kennt. Gabi wer? - eine Chantreuse der Teletubbie Generation. Wir freuen uns natürlich auch auf die explizit für dieses Format gezüchteten Gestalten aus der RTL Zuchtranch DSDS,  oder aus Heidi Klums Lauflernstall auf Pro7 - (Namen Schall & Rauch) und natürlich der Superstar aller Superstars. Ach, was sage ich: die geilste Sau der Welt, der one and only Michael Wendler. Geliebt von ganz Deutschland. In seinem Glanz suhlt sich auch die olle Schuhmann, die seit "Samstag Nacht" auch keiner mehr Abseits vom Flaschenhals gesehen hat und Gitta Saxx' persönlicher Glückshomo, dieser Ruck Zuck Hampelmann.

Und all diese arbeitslosen Prominenten, versuchen nun ihr Glück als Ekelprüfung für die Dschungelbewohner. 10.000 Kakerlaken, Spinnen und Schlangen stehen vor der größten Herausforderung Ihres Lebens und wir Zuschauer vor den besten TV Momenten die RTL zu bieten hat.und eins wissen wir; die Quoten werden in den Himmel steigen und keiner will's gesehen haben. Niemand. 

Alle schauen weg. Wirklich alle. 

In diesem Sinne
Ihr findet mich vor dem Fernseher. Nicht bei ARTE. 









Dienstag, 31. Dezember 2013

Jahreswechsel - soll alles besser werden?

Erneut steht ein Jahreswechsel an und ich komme notabene nicht umhin, über die Resümees und Zusammenfassungen, Aussichten & Prognosen, die ich vernehme, lese, oder in den unsozialen Netzwerken konsumiere, nachzudenken. 

Selbstredend mache auch ich eine kleine Zusammenfassung im Geiste, werte dies aber nicht. Ein Jahr kann nicht schlecht oder gut sein. Es gibt sicherlich Situationen, Geschehnisse oder Schicksale, die per se nicht als "Gut" einzustufen sind. Zumindest nicht zum Zeitpunkt des Eintreffens selbiger. Somit ich auch klar, das auch ich mir nicht noch mehr schwere OP's oder Tiefschläge "wünsche". Aber auch all jene unliebsamen Seitenhiebe versuchen uns einen Sinn zu vermitteln. Oft nicht auf den ersten Blick oder beim zweiten Nachdenken zu erkennen. Eines ist es aber in jedem Fall - es ist die eigene Geschichte. Und die ist immer gut. Wenn wir es nur zulassen. Außerdem glaube ich daran, dass all jene, die beschriebene "schlechten Jahre" schier zelebrieren und permanent vor sich rumtragen, das einfach auch wollen. Denn wenn wir unsere - sagen wir - Wegweiser, richtig deuten, dann bleibt uns nicht das negative, sondern es bleibt vor allem der Blick aufs Wesentliche. 

Jedes Jahr das ich durchlebe, besteht aus vielen Schritten die ich gehe, in denen ich mich entwickle, ich lerne, oder mich dem auch gänzlich entziehe. Dabei will ich weder etwas hinter mir lassen, noch fiebere ich inexistenten Dingen entgegen. Es sind MEINE 365 Tage. Ganz egal, in welchem Jahr.

In diesen 365 Tagen begleiten uns Menschen. Es ist wie in einer Busfahrt. Die Einen steigen ein, setzen sich zu einem auf die Bank, um eine Reise um die Welt zu machen und wiederum Andere steigen kurz ein und streifen nur einen Augenblick unseren Blick. Dazwischen gibt es auch immer wieder Fahrgäste, die regelmäßig, aber selten den Bus nutzen. Menschen können sich nicht verlieren. Es ist immer so gewollt, es ist eine Entwicklung und ich persönlich hadere keine Minute um vergangene Fahrbegleiter. Hätten wir beide die selbe Destination, blieben wir zusammen auf der Bank sitzen. 

Ich freue mich auf viele weitere Stationen, viele Momente, in denen ich gespannt auf die Türe schaue, um zu sehen, wer einsteigt. Ich bin dankbar um jede Begegnung aber nicht um jeden Preis. Vor allem nicht, wenn der Preis Stillstand heißt. 

Silvester/Neujahr - Eine bedeutungsschwangere Nacht liegt hinter mir: Mir bedeutet sie im Jahr 2016/2017 Dankbarkeit - Meinem Mann, meinem Boss, meinen Bekannten, Freunden und letztendlich danke ich mir! Ganz einfach mir, weil ich das alles ganz ordentlich gemacht habe die letzten 44 Jahre und mit mir auch dieses Jahr versuche, die beste Beziehung zu mir selbst zu haben. 

In diesem Sinne
Happy (New) Year

 

Samstag, 30. November 2013

31. Dezember - Ade Potenz?


Es ist wieder soweit; Silvester steht vor der Tür (Nachdem ja schon Weihnachten, Gäste und der Mann von der GEZ da standen...) Und wieder bin ich mir unsicher, ob ich öffnen soll... Silvester ist ja nicht nur Korkenknallen, Bussi Bussi und Schwüre, die keiner einhält. Nein, der 31.12. ist für einen Mann viel mehr.

Es bedeutet auch, die Schwelle zu übertreten, bei der die Jugendlichkeit, die Attraktivität und die Potenz ein Stück hinter sich zu lassen.  Es ist ja nicht so, das mit die Haare seit genau 10 Jahren einfach ausfallen, nein; Die Biester fallen nicht einfach zu Boden und lassen sich dann mit dem neuesten Dyson aufsaugen. Nein, die fallen auf die Ohren, auf die Schultern, auf den Rücken und seltsamerweise schaffen sie den Flug auch mit einer Landung in die Nase. Und wenn die dann schon mal da sind, nehmen sie sich direkt vor, dort neue Wurzeln zu schlagen und länger und fester anzuwachsen, als vorher auf dem Kopf. Migrationshaar könnte man sagen.

Auch gibt es in jedem Jahr neue Biersorten, welche anhänglicher sind als jeder Klettverschluss. Jedes Glas kann am ende des Jahres begutachtet werden, wie es sich unter meinen Hemden versteckt.

So langsam macht sich dieses jährlich wiederholende Event selbst beim Beischlaf bemerkbar. Nein, nicht das es weniger wird (das kommt dann wahrscheinlich 2016), aber ich liege immer öfters unten. Das hat nichts mit Vorlieben zu tun, sondern einfach damit, das ich mit 42 mit Vollgas Richtung 50 gehe. So ein Scheiss aber auch. Ich werde bequem, gemütlich und alles ist so dynamisch wie ein Schneckenrennwettbewerb in Zeitlupe.

Jetzt hab ich noch ein paar Tage, ehe ich mich freudig ins Silvesterfest stürze. Da werde ich mich mal ins Bad begeben, meine Nasenhaare stutzen, die Schultern rasieren, die Ohren zupfen, scheitle mein schütteres Haar und geh jugendlichen Schrittes zu meinen Freunden und stoss auf ein glückliches neues Jahr an. Wer weiss, wie lang ich noch gute Miene zum bösen Spiel machen kann. Vielleicht übersieht mich nächstes Jahr die GEZ, der Weihnachtsmann und vor allem zieht vielleicht das neue Jahr an mir vorbei...


In diesem Sinne. Lasst es knallen

Samstag, 12. Mai 2012

Bügeln, Botox & Bekenntnisse



Es ist soweit; der ultimative Botox Test im Selbstversuch ist vollzogen. Zugegeben, bereits das zweite Mal, doch diesmal mit Bildbeweis und Blogartikel.
Es ist nicht Hollywood, es ist nicht glamourös. Es ist Köln und es ist nicht im Promi-Business Hollywood- Es ist bei mir. Einem Prinz des Alltags, ein Mann der zwar eitel aber nicht künstlich erscheint, vielleicht einer, bei dem Botox nur als letztes vermutet wird. Ich unterziehe mich also dem ultimativen Botox Selbstversuch! Und ich halte die Kamera drauf.
Die Stirn ist faltig seit ich drei Jahre alt bin, ich bin das Modell "Ein Typ, aber kein Modell" Als Baby fiel der Vergleich zu Gerd Fröbe und dieses Promimodell ist definitiv nicht, was man sich für seinen kleinen Lütten wünscht. Nun knapp 40 Jahre später ist Gerd Fröbe weg und ich eigentlich ganz zufrieden, aber die Falten in der Stirn sind hartnäckiger als der Kalk im Wasserkocher oder die schlechte Qualität bei RTL. 
Also muss Botox her und ich möchte das Schweige Tabu umgehen und jeden daran teilhaben lassen, da es keine Sensation aber immer noch ein Gesprächsthema ist...
Ich besorge mir Sekt, einen freien Nachmittag und eine Freundin, die in Schönheit macht. Der Termin steht, der Sekt ist kalt und die Freundin klingelt... Der magische Kühlkoffer steht im Flur und die Prickelbrause kühlt die Kehle, während der Tratsch, die Lebensweisheiten und die Nettigkeiten ausgetauscht werden. Nun wird es ernst und der Kopf wird wahlweise mit einer betäubenden Creme oder mit dem Eispad (nicht zu verwechseln mit dem iPad) vorbereitet, damit das Geschrei minimiert wird. Ich als Mann muss schliesslich die Rolle des Leidenden vorbildlich erfüllen.
Nun entschliesse ich mich, ohne Creme und nur mit dem Eispad bewaffnet, auf die Dame mit der Spritze zu warten. Der Countdown läuft, der Puls rast, die Falten zählen die letzten Minuten. Es geht los!
Die Stirn wird in Falten drapiert und die Spritze findet ihren Weg. Die erste ist die Schlimmste die weiteren fünfzig kleinen Stiche folgen schneller, als ich Aua schreien konnte. Die Stirn ist vollbrach und wer das volle Programm will, der bekommt auch die Augen zerstochen. Das wiederum ist fies und ich werde dies fortan nicht unter der Rubrik "Lieblingsbeschäftigung" verbuchen, es aber als sinnvoll abtun. rund 10 Minuten später und mit mehr Löchern im Kopf als ein Teeei ausgestattet, kühle ich mein Antlitz mit Eisbeuteln wie ein Angetriebener. 
Es folgen zwei Stunden mit wildem Muskel bewegen in der Stirn, damit sich das Gift verteilt und es nicht zu Beulen führt. In ca. drei bis sieben Tagen sind die ersten Resultate sichtbar und in zwei Wochen wird nachgelegt. Das gehört zum Service. Nach ca. Zwei Wochen ist das Resultat final ersichtlich.
Es mag Stimmen geben die sagen, "das hast Du nicht nötig" oder "man sieht doch keinen Unterschied" - Schön. Aber Fakt ist, dass auch keiner mehr sagt "Du siehst aber müde aus, schlaf dich mal aus", obwohl ich genau dieses regelmässig und oft mache. Und genau deswegen ist das der Termin, der in meinem Kalender in Regelmäßigkeit zu finden sein wird. 
In diesem Sinne....
Botox? Das mache ich nicht, ich trinke viel Wasser und schlafe genug. 

Sonntag, 29. April 2012

Idiotische Trend Gastronomie - alle gehen hin, ergo ist es gut!


Fusion Food, Eurasische Küche oder auch die Amerikanische Kaffeehaus Überflutung sind mir zeitweilen ein Dorn im Auge. So auch mit meiner neuesten Erfahrung in einem wahnsinnig hippen und angesagten Lokal in der Kölner Innenstadt. Wie sich das mit diesen angesagten "place to be" Orten verhält, war es übervoll und ein Platz zu finden war schwieriger, als einen Sechser im Lotto zu machen.

Nachdem dies aber gelungen war habe ich mich von der asiatischen, eurasischen Karte inspirieren lassen und war bereit zu bestellen. Meine Augen vernahmen an die 7 Kellner im Gastraum und genau so viele hinter der Theke. Alle waren aber nur dazu auf der Personalkostenliste, um mir zu sagen, dass ich doch an der Theke bestellen muss.

Gesagt, getan; Für einen Vierer-Tisch mal flux das Smartphone gezückt und alle Nummern eingetippt, um nicht für fehlende Speisen verantwortlich zu sein. Eine etwas überforderte, aber total hippe Braut schafft es, unsere Nummern in Ihre Kasse zu hämmern und uns sogleich einen Tischaufsteller mit der Tischnummer 95 mitzugeben. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich immer, Tischnummern sind etwas Fixes, aber der Abend sollte mich eines besseren belehren.

Während wir also auf unser Essen warten und uns wundern, warum keiner der untalentierten Bedienungen weiss, wo welcher Teller hinkommt, zweifle ich am Sinn dieser Tischnummern. Ich behaupte sogar, dass die Kellner dort nicht in einem Recruiting Prozess gefunden werden, sondern in einer Art Casting. In diesem Casting wird auf eine überheblich arrogante Erscheinung viel Wert gelegt, ein verzweifelnd wirkender Gesichtsaudruck, sobald die rechte Hand mit einem Teller in Berührung kommt, ist Grundvoraussetzung.

Mission erfüllt, das können sie alle. Während des Wartens fiel uns ein, doch noch eine Vorspeise, sorry- ein Appetizer zu bestellen. Also erneut eine Reise ins innere der Trend Location und bestellen für Tisch 95. Alles hat geklappt und ich kehre an den Platz zurück... mit Tischnummer 90. Der Tisch war der selbe, aber durch die neue Bestellung hat sich das ganze Gastro-mikro-universum um fünf Tische minimiert. Verstehe ich nicht, muss ich aber auch nicht. ich bin ja Gast.

Dummerweise versteht das aber auch keiner der gecasteten Dumpfbacken, die mir mein Essen von Tisch 95 & 90 bringen sollen. Den verzweifelten Gesichtsaudruck montiert und ab durchs Lokal....Augenkontakt aufnehmen zu Gästen des Tisches mit der Nummer1, weiter zu 2, zu 3 und so weiter. Als Gast eine spannende Sache, da der Magen knurrt und bis zu uns sind es ja noch ein paar Tische...

 Nachdem ich die Tellerträger dann her gewunken habe, um mein Ableben durch verhungern zu vermeiden, stellte sie die Teller hin. Ohne Besteck. Das mit dem Besteck führt dann auch meinerseits zu einem etwas erhöhten Rotanteil meiner Gesichtsfarbe und einer Nachfrage, ob wir denn vermisstes selbiges noch erhalten. Die Antwort war NEIN. "Das Besteck muss der Gast selber holen. Das ist bei uns so und das ist ja auch bekannt" zickte das Tellertaxi zurück. Auf meinen Hinweis, dass dies nun das bescheuertste System ist, was ich kenne und ich bitte nun Besteck gebracht haben möchte, meinte die Kellnerin, mit mir Diskutieren zu müssen.

Den Hinweis, dass ich nicht zu denen gehöre, die "das wissen müssen", entgegnete sie ein schnippisches "...Ja, jetzt weisst Du es ja, Besteck sei am Eingang zu holen."
Das in dem Besteckbehälter dann auch keine Gabeln waren, setzte dem Ganzen ein Kröönchen auf. An diversen Nebentischen sind ähnliche Situationen zu beobachten, aber wie in Schafherden üblich ist ein Reflektieren über solche Dinge unerwünscht.

Schliesslich ist es ja ein total angesagter Schuppen. Wenn das alle gut finden, muss es gut sein. Hipp ist also eine Servicewüste, durchschnittliches Essen, laute Umgebung und Personal das in der Regel nur schwer zu vermitteln ist.

Herzlichen Glückwunsch. Ich bleib Altmodisch.

Sonntag, 8. April 2012

Der Wiesenhof Skandal - Böse Welt oder Doppelmoral und Feigheit?

Immer wieder tauchen in den Social Media Networks Videos von Tierschützern, Journalisten oder Hobbyfilmern auf, die das schonungslose, brutale Treiben der Tierfabriken zeigen und die nackte Wahrheit in kleinen Youtube Häppchen unter die Internet User streuen. Mit dem Bifi im Hals oder dem Putenbrötchen in der Hand oder der Tiefkühlpizza mit Schinkenbelag und den leckeren Chicken Nuggets auf dem Tisch bleibt dem Zuschauer direkt ein Bissen im Halse stecken, beim Anblick dieser Zustände.

Das Entsetzen ist gross, die Postings auf solche Digitalen Tatsachenbekundungen lesen sich immerfort nach dem selben Schema. „In was für einer Welt leben wir doch“, „Wie können Menschen nur so brutal sein“, „Denen sollte man das Handwerk legen“ und so weiter und so fort. Ja es ist schlimm, denke ich mir, beisse herzhaft in mein Putenbrötchen und schüttle durch den Bildschirm distanziert heftigst mit meinem intelligenten Köpfchen.

Und weil diese Bilder von den Hühnern, die lebendig zerrissen werden, mit dem Sneaker des Fabrikarbeiters zertreten werden, oder mit voller Wucht gegen Wände geschmissen werden so dermassen abstossend, widerwärtig und herzzerreissend sind, „kann ich den Film nicht zu ende sehen“. Ja verstehe ich, diese bösen Menschen da draussen. Wie können sie nur?!

Mit dem Ausschalten des Filmchens ist die Realität wieder heile gemacht, die Nuggets schmecken nach ein paar Minuten wieder grandios und „sicherlich macht das die Marke meines Vertrauens nicht.“

Bestimmt nicht, nein; Die 20-er Packung Nuggets für 2.89 Euro bürgt für Handaufzucht der kleinen Federhüpfer, einem Auslauf Gehege, von dem Knastis träumen können, Ställen die mit Brahms Hungarian Dance No.5 berieselt werden, damit das Fleisch schön zart wird. Dann werden die Gesellen gebeten sich zum sterben schlafen zu legen und nach einer Beerdigungszeremonie für das liebe Federvieh, verarbeitet man sie schonend und in Gedenken an Ihre Seele zu leckeren Chicken Nuggets. Ja bestimmt ist das so.

Wir dürfen verstehen, dass es nicht „wir“ und „die da draussen“ gibt! Wenn ich mein Fleisch, mein Bifi, meine Putenwurst und meine Eier für ein Appel und das selbige erwerben möchte, bin ich auf einen Grosshändler angewiesen. Ein Grosshändler hat ein Interesse; Einen wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb zu führen, mit Ware, die auf engstem Raum, zur schnellsten Zeit mit geringstem Aufwand verkäuflich ist. Das es sich hierbei um süsse Vögelchen, oder knuffige Schweinchen handelt ist ein Gedanke für Romantiker, Ignoranten oder Wegseher. Es handelt sich um Ware! Diese Fabrikbesitzer gehen nicht Gassi mit Ihren Küken und singen Sie auch nicht in den Schlaf, sie behandeln sie wie dreckiges, altes Leergut. Es ist Mittel zum Zweck. Der Eine handelt mit Stoffen, der andere mit Schrauben und der Wiesenhof Boss handelt mit Viechern.

Solange ich mein belegtes Brötchen beim Bäcker, die Nuggets am Grillstand, die Sonntagswurst und die Currywurst kaufe, wird das Image dieser Marken Romantisch und die Realität Widerwärtigst sein. Es hilft nicht, das Video auszuschalten, zu schreien „ich kann da nicht hinsehen“. Es hilft diese Verbrecher zu meiden, die Produkte zu meiden, sich ein Bewusstsein zu schaffen. Es geht nicht darum, nun immer zum teuren Metzger zu rasen, das kann auch nicht jeder. Es geht aber darum, sich der Dinge bewusst zu sein und den Tatsachen in die Augen zu schauen. Dieser Wiesenhof Skandal ist wiederholt aktuell, weil ich, weil Du, weil wir den Film sehen, schockiert sind und uns dann etwas angenehmerem zuwenden. Wenn beim nächsten mal beim Gang zur Wurstheke nur ansatzweise ein Gedanke über diese Bilder, diese Worte in unsere Köpfe kommt, sollten wir, ich, Du ihn aufgreifen und fruchten lassen.

Und vielleicht treffen wir uns häufiger an der Gemüsetheke oder einfach mal seltender bei diesem Massenfleisch

In diesem Sinne Guten Appetit

Freitag, 23. Dezember 2011

The Voice of Germany - Eine Show wie keine Andere?




Deutschland castet wie wahnsinnig! Ob Models, Modedesigner, Comedians oder den nächsten Kandidaten für das Dschungelcamp. Meist aber Sänger und Sängerinnen, in der Regel und seit jeher mit Proll-Onkel Bohlen, laut, billig und meist im Sinkniveau angesiedelt. Das ist aber egal, denn Deutschland mag das.

Doch weil keiner eingegriffen hat und dieses öffentliche Suchen nach mittelmässig begabten Sängern unaufhaltsam schien, war es nur eine Frage der Zeit, dass Einer auf die Idee kommt, im Ausland zu schauen, ob es nicht auch vordergründig anspruchsvollere Shows gibt, die bei den Germanen als Innovation verkauft werden kann. Ergo kam der Retter mit einem Format nach Deutschland zurück, um uns zu retten, uns zu zeigen, dass es auch seriös geht. „The Voice of Germany“ war geboren, die Musikfreunde schreien Heureka, und gegen die trashgeschwängerte „DSDS“ & „Supertalent“ Fangemeinde wird die Hand erhoben. Der krisengeschüttelte Sender Sat 1 darf fortan einmal die Woche dem Kölner Kollegensender zeigen, wo der Frosch die Locken hat und um das marketingtechnisch und quotenstrategisch clever zu gestalten nimmt man bis zu den Liveshows auch noch Schwestersender Pro7 mit in´s Boot.

In sogenannten Blind Audition´s also (die Jury konnte beim ersten Auftritt die Talente nicht sehen) wurden also die finalen Kandidaten für diese Sensationsshow gesucht. Im Vorfeld natürlich nicht durch hörende & sehende Redakteure gefiltert, denn jeder Einzelne, der in diesen Audition´s zu hören war, konnte durchaus singen. Um dem Zuschauer ein Gefühl von „Hey, es kommt wirklich nur auf die Stimme an“ - Hat man netterweise ein paar übergewichtige Damen und Herren hingestellt. Die können dann ja immer noch in den Liveshows entsorgt werden. Auf Quotenschwule und gescheiterte, ehemalige Popstars wurde natürlich auch nicht verzichtet. Nur eben ohne den dazugehörig gewohnten 60-minütigen Trailer, wie wir uns das von RTL gewohnt sind.

Eine Show also, die nicht, nein wirklich nicht auf´s Aussehen der Protagonisten schaut, wahrscheinlich einfach weil sich attraktive und schöne Sänger schlechter vermarkten lassen. Das wird es sein. Es wäre total egal, wenn ein Einäugiger mit 230 Kilo und fehlenden Gliedmassen gewinnt, denn das Publikum da draussen in Deutschland ist so wild darauf, Platten zu kaufen, wenn sie denn nur eine gute Qualität hat. Ganz sicher.

Ok, eine Jury musste her, am besten richtige Musiker, die in Deutschland für absolute Seriosität und den noch absoluteren Musikgeschmack stehen. Dabei soll Rock´n´Roll, Deutschpop, Country & Soul, die Vielfältigkeit und Kreativität der Musikrichter aufzeigen. Und weil die alle Ahnung haben sollten, dürfen sie den ohnehin schon schier perfekten Sängern zeigen, wie man das Singen noch besser macht. Das aber nur, wenn die Kamera dabei ist.

Gesucht - Gefunden; Der un-fuckig-fan-fucking-tastische Rea Garvey, die Chianti-schwangere Signalempfängerin Nena, Neo-Wildwest-Tattoo Brüder Boss Hoss und der Chartprediger Dr.Ton alias Xavier Naidoo waren also erste Wahl und zeigen uns nun zweimal die Woche, dass so eine Show ohne verachtende, polarisierende und unwürdige Parolen und Einspieler geht. So weit, so gut.

Jeder von diesen Juroren - Entschuldigung - Coaches darf in oben genannten Shows 16 tolle Stimmen in die nächste Stufe der Show mitnehmen. Was der Recall beim Einen, sind die Battles beim Anderen. Dramaturgisch und visuell in einem Boxring angesiedelt, schicken die kompetenten Juroren jeweils 8 Paare in den Ring, um sie gegeneinander antreten zu lassen. Dabei ist es wichtig immer Einen zu nehmen, an den der Coach WIRKLICH glaubt und einen Sänger als Staffage dazu zu geben. Weil das aber eine gute Sendung ist und so etwas nicht ausgesprochen wird, sagen die Coaches beiden Battle-Sängern, dass sie beide „die Bude rocken“ sie beide „unfassbar talentiert sind“ „die Entscheidung eine wahnsinnig schwere sei“oder wahlweise auch „das andere Casting Formate mit genau diesen Teilnehmern sogar eine ganze Staffel produzieren würde. Bei „The Voice man sich aber von genau den Leuten trennt“

Anderen Formaten wird ja auch der Vorwurf gemacht, dass sie Zuschauer Reaktionen aus dem Zusammenhang schneiden, nur um sie passend zu einer anderen Situation wieder in die Szene rein zu schneiden. Ganz bestimmt passiert das nicht bei „The Voice of Germany“ - Nein. Ganz bestimmt nicht, denn hier reagiert das Publikum von Haus aus richtig. Ganz sicher.

The Voice of Germany ist in der Tat eine gute Musiksendung, weil sie sich um Musik kümmert und die Nebenschauplätze lieber auf Nachbarformate wie „Red - Das Starmagazin“ oder „Sat 1 Das Magazin“ verbannt, aber es gibt keinen Grund, das Format und die Machart schier heilig zu sprechen. Es ist Unterhaltung, gute Unterhaltung, die auch auf gängige Macharten zurückgreift, dies aber einfach geschickter verpackt. Denn eines ist so sicher wie das Amen in der Kirche, oder die 99 Luftballons, die fliegen: Auch dieser Sieger wird kämpfen müssen. Einfach weil in Deutschland lieber gesucht, als gefunden wird. Denn irgendeiner muss die Platten kaufen, die Konzerte besuchen und dem Künstler die Stange halten.

In diesem Sinne
Lassen wir die Kirche im Dorf


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Samstag, 17. Dezember 2011

Das Supertalent & Co. - RTL der grüne Punkt




Auch 2011 lässt es sich der gewöhnliche TV-Deutsche nicht nehmen per Flimmerkiste einen zu Suchen, den er noch nie vermisst hat. Ein neuer Superstar muss es sein, gerne mässig talentiert, verstossen und verprügelt bevorzugt. Viel Profil sollte er nicht haben, schliesslich muss er ende des Jahres wieder vergessen sein.

Das tolle an all den Hartz IV Gesangstalenten finde ich persönlich immer die Interviews vor und nach Ihrem „Durchstarten“ vor der gesichtslosen Jury, die sich um unseren Mallorca Besitzer Bohlen drapieren. Vor dem 3 Minuten Auftritt muss ich mir von 16 Jährigen ohne Schulabschluss erklären lassen, dass DSDS oder wahlweise das SUPERTALENT ihre letzte Chance sei. Die Musik ihnen alles bedeutet und die Oma, Lehrer, Freunde, Nachbarn, der festen Meinung sind, das sie hier absolut richtig sind und ich und der Rest der Welt auf all diese Schulverweigerer gewartet haben.

Nachdem der Teenager von der Jury dann sein Fett weg bekommen hat, mein Gehörgang entweder ekelhaft verklebt oder gefährlich verletzt wurde wird er im RTL Flur nochmals befragt, warum es denn so gelaufen sei und meistens höre ich dann Dinge wie „Meine Oma hat mir gesagt, dass ich singen kann, meine Freunde sagen das auch. Die haben doch keine Ahnung da drin.....! Aber ihr werdet noch von mir hören, ich schaff das auch ohne Bohlen. Ich geh weiterhin meinen Weg und kämpfe“

Ich gehe meinen Weg?? Also in den letzten Jahren scheint dieser Weg immer der selbe gewesen zu sein - raus aus dem Studio und entweder in die Youtube Charts, um als Trash-Video Protagonist zweifelhaften Ruhm zu erlangen, oder schlicht und ergreifend zurück in den sozialen Brennpunkt, wo er her kam, um Oma, Lehrer, Freunde & Nachbarn in die peinliche Situation zu bringen, warum die in den vergangenen Jahren nicht die Eier besassen, dem Stimmbandwunder die ehrliche Meinung zu geigen.

Ein König muss her, am besten ein Dschungelkönig. Vielleicht kann der Einfluss nehmen auf die neuen Gesichter in der Musiklandschaft. Am besten so, in dem er selber ein Liedchen trällert. Vorher muss der Regent aber auch noch gefunden werden und diesem Prozess schauen wir 2011 wieder ganz gespannt zu. Hier schicken wir aber nicht einfach Hinz und Kunz Sozialempfänger, die Stars werden wollen hin, sondern Stars, die Sozialempfänger geworden sind. Das Rad dreht sich - Bei „hammermässig“ rein und bei „Kakerlake & Känguru-Hoden“ wieder raus. Der Lauf der Prominenz.

RTL züchtet seine Prominenten auf verschiedenen Wegen, schliesslich habe ich 2010 bereits völlig unbekannten, übergewichtigen Odipussis bei der Suche nach der Schwiegertochter für´s Leben zugeschaut, musste Bauern beim ersten Beischlaf beobachten und durfte selbige auch auf Ihre Hochzeitsreise begleiten. Die Nation weiss nun wer Narumol ist, kennt aber den Finanzminister nicht. Alles richtig gemacht.

Auch ich habe diese Leute nie vermisst. Aber mein eigenes Leben ist scheinbar doch so „interessant“, dass ich mir weiterhin gerne anschaue, wie ekliges Zeug gefressen, gesungen oder gevögelt wird.

In diesem Sinne
Ich bin kein Star, holt mich hier raus!

Donnerstag, 24. November 2011

Licht aus, Spot an. Deutschland castet weiter! „The Voice“ erobert nun Germany!



Den „Superstar“ suchen wir nun schon seit 10 Jahren, ohne ihn zu finden und mit dem „Supertalent“ finden wir Hunde, Zwitterstimmen und mundharmonische Schicksale beim Kölner Sender RTL. Die Kamera immer schön auf den offenen Wunden, den fehlenden Talenten, verstorbenen Goldfischen, laufenden Gerichtsverfahren der Talente oder vielmehr der Vermeintlichen.

Beim Schwester Sender VOX fanden wir letztes Jahr Edita mit dem „X-Faktor“. Das „X“ hierbei steht für die Positionierung am Markt, wäre dieser ein Alphabet. Qualität steht hier im Vergleich im Vordergrund, der Konsument straft aber auch hier die Sieger Acts mit Ignoranz.

Nun kommt also auch noch unser Premium Sender Pro7 mit einer Casting Show daher. Weil die billige Schwester Sat1 ein klein wenig Innovations-Schwierigkeiten aufweist und seit „Star Search“ im Jahre 2003 (Hier fanden wir Musiker und Comedians) vor allem durch dröge Wiederholungen ab 22.00 Uhr von sich zu sprechen macht, strahlt man das Erfolgsformat aus USA auf beiden Sendern aus. Scheinbar entschliesst man sich an der Senderspitze für das Giesskannen Prinzip; Irgendwo bleiben bestimmt ein paar werberelevante Sesselpupser hängen. In Köln scheint man sich dennoch kleine Sorgen um den möglichen Erfolg der Musiksendung zu machen, denn RTL schickt zeitgleich sein Kassenschlager „Supertalent“ in´s Donnerstagsrennen. Hier frage ich mich; Wie lange eigentlich noch. Nicht nur, dass mir Herr Bohlen mit seinen zwei Panel-Puppen seit gefühlten 18 Monaten entgegen Trailern, mit Sendungen, die mittlerweile so dermassen in die Länge gezogen werden, das mich das anschauen einzelner Szenen an das warten auf den Feierabend erinnert.

„The Voice of Germany“ schwimmt nun also mit im grossen Haifischbecken der weiten TV Unterhaltung und buhlt um Quote, Marke, Schlagzeilen und bestenfalls Downloads. Das genannte Konzept ist mir sympathisch. Nur die Stimme zählt! Dies wird in sogenannten „Blind Audition“ bewiesen. In diesen Auditions sitzen die „Coaches“ mit dem Rücken zu den „Talents“. Gefällt die Stimme, buzzert das Jurymitglied und dreht sich zum Sängertalent um. Drehen sich mehrere Coaches um, entscheidet der Sänger, wer ihn künftig coachen wird.

Die Coaches sind, entgegen der seichten DSDS Soap, Menschen die in der Tat Musiker sind. Also im Sinne von „Jam Session erprobt“ - The Boss Hoss, Xavier Naidoo, Rea Garvey und die deutsche Mutter der Popmusik Nena.

Das spricht definitiv für dieses Format. Wie viel „Geschichte“ der Teilnehmer in Deutschland sein müssen, um den Zuschauer zu fesseln, wird sich zeigen. Die Erfahrung zeigte, dass eine reine Talentshow, ohne Schicksals Fokussierung schier nicht überlebensfähig ist und der Zuschauer den roten Knopf drückt.

Viele Zuschauer lassen kein gutes Haar an Casting Shows, das verstehe ich nicht. Ich lasse kein gutes Haar am deutschen Zuschauer; Supertalent und Superstar zeigen ganz klar, was der deutsche Zuschauer wirklich mag: Menschen, die vorgeführt werden, Emotionen die künstlich gepusht werden. Sollte unter all den miesen Protagonisten einer dabei sein, der wirklich was kann und gewinnt, kauft kein Arsch deren Produkte, um dann zu sagen, dass diese Casting Scheisse sowieso nur Gestalten an Land spült, von denen man nachher nichts mehr hört.

Ich wünsche „The voice of Germany“ einen guten Start!

In diesem Sinne
Wunder gescheh´n

Nachtrag:
SUPER! Infos zur Quote des ersten und des zweiten Tages findest Du direkt auf meiner Fanpage bei Facebook http://www.facebook.com/KoehlerWernerOfficial

Montag, 31. Oktober 2011

Kirche - das zerrüttete WELTBILD oder Der grosse Etikettenschwindel




Priester, Bischoff, Brüder & Schwester. Alle im Dienste der heiligen Kirche. Heilig? In ihrem Namen wurden schon viele Handlungen vollzogen, die mir als bekennender Atheist doch sehr fragwürdig und eher SCHEINheilig erscheinen und die, wenn der gläubige Anhänger sie tun würde, schnell mal der Kirchenhaus Segen schief hängen würde. Getreu dem Motto „Weh Euch, Ihr Schriftgelehrten! Die Mücken siebt ihr aus, die Kamele jedoch verschluckt ihr!“ (Matthäus Evangelium 23, 24)

Die Rede ist von Bischöflichen Alkohol Exzessen, Sexskandalen, Mord, Unterschlagung und Pornographie in der Kirche. Um das hier mal locker festzuhalten; Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein. Jedoch klebt an meinem Klingelschild nicht das Wort „Kirche“ und ich warne niemanden vor andersartigen Institutionen, um dann im Schutze meines guten Rufes und des mir entgegengebrachten Glaubens alle Werte mit den Füssen zu treten. „Diejenigen vor denen ihr warnen solltet, sind jene unter Euch!“

Die Liste der Verbrechen wäre in der Tat zu lange, um sie hier zu veröffentlichen, doch alleine der Blick auf die Mordrate ist beachtlich;
Mord an Andersgläubigen im eigenen Land; Inquisition: Jahrhunderte lang; ca. eine Million Tote
Mord an Andersgläubigen im eigenen Land und außerhalb; Judenmord; viele Millionen Tote
Mord an Andersgläubigen in anderen Ländern, v. a. Moslems; Kreuzzüge: viele Millionen Tote
Mord an Ureinwohnern eroberter Länder, z. B. Indianer: ca. 100 Millionen Tote, der größte Völkermord aller Zeiten
Mord an Kriegsgegnern und deren Familien; zahllose von der Kirche inspirierte und gesegnete Kriege; viele Millionen Tote
Mord an Behinderten; gefordert, beteiligt oder geduldet, z. B. im Dritten Reich; Tausende von Toten
Mord an Volksgruppen innerhalb eines Staates unter direkter kirchlicher Beteiligung;  z. B. Serben in den 40-er Jahren in Kroatien oder Tutsi in den 90-er Jahren Ruanda
Mord an Tieren; Abwertung als "seelenlose" Wesen und Freigabe zur Schlachtung; Milliarden und Billionen von Toten

Aber auch der schnöde Mammon hat es den Brüdern und Schwestern angetan. Lebe arm und werde reich. Wenn es mit der Berufung nicht klappt, dann kann gerne ein wenig sündig nachgeholfen werden. Ein bisschen Zuschüsse erschleichen, Drogenhandel betreiben oder ein paar Millionen unterschlagen. Gut, natürlich kommt das Geld auch legal rein. Mit ca 8,2 Milliarden qm ist der Vatikan der grösste Privatgrund Besitzer Deutschlands und auch sonst ziemlich fleissig in Immobilien, Plastik, Elektronik, Stahl, Zement, Textilien, Chemie, Nahrungsmittel und Bauwirtschaft unterwegs. Innerhalb all dieser Geschäftszeige läuft auch bestimmt alles ganz legal.

Der Staat findet überraschend 55 Milliarden Euro, die Kirche unterschlägt irgendwelche Gelder. Das Vertrauen wächst. Aber das ist ein anderes Thema.

Aber nicht alle Vertreter Gottes sind böse. Manche sind ganz lieb. Sie praktizieren Nächstenliebe schon mit den Jüngsten unter uns. Ist es die Regel? Ist es die Ausnahme? Wer weiss das schon, alleine in Deutschland sind über hundert Fälle in sieben Jahren bekannt, welche von „Liebe Deinen Nächsten“ berichten. Zugegeben, aus meiner Warte aus gesehen, falsch interpretiert. 2002 sagte einst eine Katholikin dem Tagesspiegel, „Ich war froh, das mein Sohn kein Ministrant war“.

Das zerrüttet doch glatt mein Weltbild. Weltbild? Stimmt, da war doch jüngst etwas?! Die Anteile des Verlages lesen sich, hinsichtlich dessen, dass der Verlag Erotik Inhalte vertreibt, etwas merkwürdig: Diözese Aachen (4,2%), Diözese Augsburg (11,7%), Erzdiözese Bamberg (5,7%), Diözese Eichstätt (3,4%), Erzdiözese Freiburg (2,7%), Diözese Fulda (6,8%), Soldatenseelsorge Berlin (4,3%), Erzdiözese München und Freising (13,2%), Diözese Münster (2,4%), Diözese Passau (5,7%), Diözese Regensburg (5,7%), Diözese Trier (4,3%), Diözese Würzburg (5,7%), Verband der Diözesen (24,2%)

Beim suchen auf deren Seiten stosse ich auf Titel wie die der 'Anwaltshure', 'Vögelbar' und 'Schlampeninternat'. Eine Sprecherin des Weltbild-Verlags wird folgendermaßen zitiert: „Diese Artikel" werden "nicht aktiv im Shop beworben, sondern nur passiv vorgehalten“.
Ich möchte aktiv erwähnen, dass diese Titel sicherlich nicht ganz in die Geschichte und die Pseudo Werte der Weltbild Gruppe passen, welche selbige auf Ihrer Mediendatenbank veröffentlichen;

„Das katholische Unternehmen Verlagsgruppe Weltbild GmbH hat ihre Wurzeln in dem 1948 gegründeten Verlag Winfried-Werk GmbH. Dieser ist einer von zwei dezidiert konfessionell gebundenen Verlagen, die in Augsburg nach Kriegsende entstanden sind. Die Auswahl von Winfried-Werk war begrenzt, man spezialisierte sich auf die Herausgabe von Büchern und Zeitschriften zu christlichen Themen und Lebensweise wie „Gegenwartsfragen in katholischer Schau“, „Seelsorge“ oder „Ehe und Familie“.
Kein Sex vor der Ehe, Kondom Verbote, Anti-Homosexualität und dogmatische Haltungen in Glaubensfragen unter dem Mantel der Kirche... Mir kommt das kalte Kotzen und ich bin heilfroh, denke ich selber und kann darauf verzichten mich in die Hände so einer verlogenen, brutalen und schein-HEILIGEN Organisation zu begeben, um dann alle meine eigenen Verbrechen unter deren Deckmantel zu vertuschen. Und für 250.000 Euro könnte ich mich dennoch „Heilig“ sprechen lassen.

Was nun Jesus mit den teuersten Terrassenwohnungen in Rom zu tun hat, weiss ich nicht. Aber das wird schon alles richtig sein. Schliesslich ist es im Name der Kirche.

Amen!

Freitag, 30. September 2011

Hände hoch und Daten her - Das grosse Geschrei um Facebook Daten




Die letzten Tage kam ich nicht umhin, in jeder News Sendung, in jedem Verbrauchermagazin und in jeder Zeitung Beiträge zum Thema Daten bei Facebook mitzubekommen. Den Stein ins Rollen hat ein Jura Student in Österreich gebracht, der die Initiative „Facebook vs. Europe“ in´s Leben gerufen hat.
 
Der Student ruft und alle schreien mit. Und ich frage mich; Wieso?
 
Halten wir fest; Auch ich bin für mehr Transparenz und klarere Aussagen bezüglich meiner Daten, muss jedoch festhalten, dass ich als ich mich bei meiner Facebook Registrierung im Jahre 2008 ca. 1,5 Sekunden mit den AGB´s beschäftigt habe. Also die Zeit, die es benötigt, das Kästchen zum akzeptieren zu finden und es mit einem schicken „x“ zu versehen. Das Lesen der ganzen Sache habe ich, wie so oft, vernachlässigt.
 
Bin ich da eine Ausnahme? Hast Du die AGB´s gelesen? - Dacht ich mir. Nun wurde durch mediale Aufmerksamkeit der Fokus erneut auf genau diese seltsamen und vielleicht auch fragwürdigen AGB´s gelenkt und Duzende meiner Facebook Kontakte schreien mit. „Ich habe die Daten bestellt“, „Ich habe ein Recht auf meine Daten“, „Was erlauben die sich“ sind einige dieser Aussagen, die ich auf meiner Startseite lese. 
 
Sicherlich haben wir in unseren Breitengraden gesetzlich ein Recht auf unsere Daten. Ich bin kein Jurist, aber so viel weiss auch ich. Allerdings sehe ich das so: Facebook ist ein Netzwerk, welches seine eigenen Gesetze macht und diese in den AGB, den allgemeinen Geschäftsbedingungen festhält. Diese werden von einem geringen Prozentsatz gelesen. Dann pflegt der User sein Netzwerk, vereinigt sich auf schier menschliche Weise mit dem virtuellen Netzwerk und plaudert so, im Schutz der vermeintlichen Anonymität vor dem Bildschirm, seine persönlichsten, intimsten unter Umständen peinlichsten Momente in Form einer Statusmeldung heraus...
 
Plötzlich geritten von Einsicht, geht das Userlein hin und kontrolliert mal sein Profil, korrigiert hier, löscht da und schaut nach Ordnung. Peinliches und überflüssiges wird gelöscht.
 
Gelöscht? Nun ja, zumindest ist es für die Kontakte nicht mehr sichtbar. Wir wissen alle, dass einst gemachte Spuren im Netz schwieriger zu löschen sind als die Spuren auf dem Walk of Fame. Das Netz vergisst nichts. Das hat aber wenig mit Facebook zu tun, als mit dem Internet an sich. Jeder hinterlässt mit jedem Klick einen „Fingerabdruck“ durch seine IP Adresse. Das sollte jeder wissen.
 
Nun ist es möglich, seine Daten bei Facebook einzufordern, denn gemäss EU Verordnung muss dies möglich sein. Auch kein Novum. Warum also schreien nun alle nach dieser CD mit den eigenen Daten? Was ist passiert?
 
Bin ich als selbst bestimmter Nutzer solcher Medien nicht auch selber verantwortlich für die Spuren, die ich hinterlasse? Kann ich im „realen“ Leben (ist mein Leben im Netz „un-real?“) auch hingehen und alle meine nicht mehr erwünschten Spuren einfordern? Es gibt in meinem Leben mehr Menschen, die mich mittlerweile kreuzweise können, die vieles von mir wissen, von denen ich viel weiss. That´s life, so ist das Leben. Das einzige, was ich kann, ist zu lernen, dass ich gewisse Momente vielleicht nur für mich erleben, denken, spüren will und nicht alle und jeden darüber aufklären muss.
 
Ich selber habe mir meine Daten einmal runter geladen (https://www.facebook.com/settings - Dauerte ca 6 Stunden) und wenn ich mir das so durchlese, denke ich mir auch oft, dass viele Momente, Fotos, Äusserungen nicht nötig gewesen wären.
 
(Anmerkung zum Download; Hier siehst Du alle Postings, Kommentare, Bilder. In der CD siehst Du Log-in Daten, IP Adresse, Sämtliche von Dir eingegebenen demographischen Daten, Deine Chatprotokolle, Nachrichten etc. Auch von vermeintlich gelöschten Einträgen - Schlicht alles, was Du jemals eingegeben hast.)
 
Das liegt aber nicht daran, dass Facebook sich verändert, sondern meine Einstellung, mein Umgang mit dem Medium und meinem ganz anderen Lebensstil. Aber all diese Momente, Fotos, Äusserungen tragen dazu bei, dass ich heute der bin, der ich bin. Und somit, sind diese Momente vielleicht peinlich oder veraltet, aber sie sind ein Teil von mir. Und dafür ist nur einer verantwortlich; Ich selber.
 
Ich habe gelernt. Mich gibt es mittlerweile nur „als öffentliche Person“. Ich posaune nicht mehr jede Meinung in einem Posting oder muss auf Krampf 239 Postings am Tag raus hauen, die mehr Aufschluss über mich geben, als die Patientenakte eines Psychiaters. Aber das ich es getan habe, muss ich akzeptieren. Irgendwer in Dublin (europäische Facebook Zentrale) weiss das sicher, interessiert sich wahrscheinlich eher peripher für mich.
 
Vielen von denen, die nun nach dieser Daten CD schreien, rate ich erstmal ihr Profil für Aussenstehende zu schliessen, Ihre Aktivitäten nicht jedem zugänglich zu machen (Ich bin verblüfft, wie viele hier, trotz Geschrei nach Schutz, nachlässig sind). Ausserdem vielleicht nicht jede Befindlichkeit raus zu posaunen, wenn man die Sachen nicht ein paar Monate später bereuen könnte. 
 
Im Grunde genommen ist es wie im zwischenmenschlichen Zusammensein. Irgendwer, der in ein paar Jahren nicht mehr mein Freund sein wird, weiss Dinge von mir, die besser jetzt nicht wissen sollte. Aber so spielt das Leben. Eben. Viele meiner ehemaligen Wegbegleiter vergessen auch nichts, sehen mich noch so wie vor einigen Jahren. Im Netz habe ich wenigstens die Möglichkeit nach Aktualität zu sortieren. 
 
Zum anderen will ich Fragen; Wenn die CD dann im Briefkasten landet, was dann? Dann ist bestätigt, was eh bekannt ist: Das Netz vergisst nichts. Geht es Dir dann besser? Oder geht es hier einfach um das Phänomen; Wenn alle einen Wind um eine Sache machen, mache ich doch direkt mal mit um es in ein paar Tagen gegen eine andere populistische Sache eintauschen zu können.
 
Vielleicht sollten wir alle einfach mal AGB´s lesen, die Pay Back Karte vernichten, keine AOL, Yahoo, web.de oder sonstigen werbegesteuerten Mail Programme nutzen, Google meiden, online Bestellungen einstellen, Chats und Skype verbannen und - ach was sag ich - Den Computer vom Netz nehmen!
 
In diesem Sinne
Denk doch mal nach!
 

Dienstag, 27. September 2011

Merry Christmas und Dieter Bohlen - Keiner will´s gewesen sein


Ich freue mich jedes Jahr auf die Diskussionen um das Supermarktangebot der Weihnachtsleckereien, welche quasi neben den Flip Flops und der Sonnenmilch aufgereiht werden.

Zugegeben komme auch ich in Sonnenbrandzeiten nur schwer in Weihnachtsstimmung und es ist richtig, dass es „Früh“ im Sinne der Zeitachse ist... Aber;

Egal mit wem man spricht, niemand, wirklich niemand heisst das gut, oder kauft von diesem frühen Angebot die Kalorienbomben. Lebkuchen im Sommer? Dominosteine im August? Spekulatius führt zu Spekulation und ich frage mich, warum die ganzen Hersteller die Supermärkte fluten und nachgewiesen die Monate September/Oktober die erfolgreichsten für diese Branche sind?

Weil KEINER die Ware kauft? Weil alle das doof finden und weil das nur eine „verschwörerische Geldmacherei“ sei.

Es beginnt der Hausfrauenanarchismus, die Saison Punks des Backblechs fluchen und wettern, propagieren den Verfall und schwören, dass es JEDES JAHR früher wird, das die Zimtbackwaren in den Regalen liegen. Die Antikäufer und Aufrechterhalter der korrekten Lebkuchenzeiten schlagen Alarm.

Stell Dir vor, es ist Weihnachten und keiner geht hin. Wie mit vielen Dingen geht es doch darum, Meinungen vorgefertigt und Empfänger gerecht zu variieren. Selbst wenn die Revoluzzer Hausfrau nach dem Lustprinzip gehen würde und vielleicht im stillen, dunklen Kämmerlein ein Lebkuchen Krümelchen nascht, würde sie es nie, nie niiiiemals zugeben. Was denken denn die anderen! Ausserdem; Über was soll sich denn die akkurate Nudelholzakrobatin so herrlich aufregen?!

Es gibt viele Phänomene mit der selben Fragwürdigkeit; Die BILD Zeitung verkauft sich deutschlandweit am erfolgreichsten, weil ALLE Bürger dieses Landes viel anspruchsvoller sind und dem Boulevardblatt den Krieg erklären. Dieter Bohlen´s Kompositionen (oder Wiederaufbereitungen) sind darum so erfolgreich, weil gar kein Mensch jemals zu eben diesen Melodien gesummt, geschweige denn gesungen hat. RTL Sendungen erreichen träumerische Marktanteile, weil alle Fernseher dieses Landes auf ARTE und PHOENIX eingestellt sind. Der trashigste Sender ist N-TV.

Ja, ne ist klar!

Sicher gibt es Menschen, die nicht Bild lesend auf der Sommerterrasse ein Lebkuchenherz naschen und dazu „Sweet Summer love“ hören. Keine Frage. Aber warum fällt es den anderen so schwer, dazu zu stehen, dass Boulevard, Trash, Kaugummi Musik, Spanner TV und Lebkuchen im September durchaus seine Berechtigung hat und es auch Spass machen kann. Ohne das es der eigenen Intelligenz, dem eigenen Anspruch und der Tiefsinnigkeit einen Abbruch gibt. Wenn ich es mag, seicht unterhalten zu werden heisst das nicht, dass ich mich ausschliesslich seicht unterhalten lasse. Wenn ich im September dem Nikolaus etwas aus dem Sack nasche ist das kein Verbrechen. Ich bin ja beim Obst und Gemüse auch nicht sonderlich stringent mit der Saison.

Sich also jedes Jahr künstlich aufzuregen, weil der Nikolaus in´s sommerliche Supermarktregal einzieht? Von „Geldmacherei“ zu sprechen ist im übrigen mehr als unüberlegt und sinnbefreit. Jeder, der etwas zu verkaufen hat, möchte damit auch Geld verdienen. Sei es der Eistee Hersteller oder eben der Zimtstern Lieferant. Wenn ich die Ware nicht mag, kauf ich sie nicht und schwupps, wurde mit mir kein Geld gemacht. Und wenn doch, bekomme ich etwas leckeres dafür.

Und wem es nicht passt, zieht am Weihnachtsregal vorbei und ignoriert es. Ohne Aufstand, ohne Rebellion und Pseudo politischen Aussagen. Einfach so.

Nun muss ich Schluss machen, ich verpasse mein RTL Nachmittagsprogramm.


In diesem Sinne
Steh dazu!

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Samstag, 24. September 2011

Facebook & Co - Der gläserne User und die Frage nach dem Bösen



Neuerungen beim grössten Social Media Center Facebook haben immer erstmal ein Riesengeschrei zur Folge. Das ist ähnlich, wenn man kleinen Kindern das liebste Spielzeug ersatzlos wegnimmt. Das Muster ist vorhersehbar und kurzfristig. Dennoch komme ich nicht umhin, mir meine Gedanken zum Thema Datenschutz, Privatsphäre und deren Wiedersprüche zu machen.

Die Berichterstattung über den f8 Gipfel, bei dem Marc Zuckerberg über die grösste Revolution seit Entstehung des Netzwerk Riesen Auskunft gibt, verspricht der absolute Verlust der Privatsphäre. Wie immer ist eine solche Berichterstattung selbstredend reisserisch und einzelne Segmente werden gerne aus dem Zusammenhang gerissen. Die Rede ist vom öffentlichen Lebenslauf und von der detaillierten Schritt für Schritt Überwachung.

Ok, halten wir also fest: Ich als Nutzer, als User bin also Fremdbestimmt und Willenlos dem grossen Netzwerk ausgeliefert und von jetzt auf gleich erfährt die ganze Welt wann ich mir welchen Pickel ausdrücke und ich welchen Schritt ich wann ich welche Richtung gehe?

Das bezweifle ich. Ist es nicht vielmehr so, dass ich mich mit einem Netzwerk wie Facebook mit der Welt verbinden möchte, mich austauschen, darstellen, mitteilen und präsentieren möchte? Dass die Informationen, welche ich durch die Datenkabel dieser Welt schleuse, von mir bestimmt sind? Wie kann ich denn zum Einen jede Unzulänglichkeit preisgeben und nachher schreien, dass genau diese von mir gestreuten Informationen zu vielen Menschen zugänglich gemacht werden?

Wenn ich über peinliche Momente, intime Geständnisse und heimliche (...) Kommentare den Mantel der Verschwiegenheit legen möchte, sollte ich denn nicht lieber darauf verzichten, dies vorher über unser virtuelles Heim zu verbreiten?

Wenn ich mich persönliche selber google finde ich duzende, ja hunderte von Einträgen im Netz. Gestreut von mir, vermeintlich transparent und.... ja und was? Diese Einträge sind bewusst von mir gestreut. Allerdings ist in diesen Beiträgen, Berichten und Geschichten nur eines zu erfahren; Ein öffentliches, wohl überlegtes Bild von mir. Persönliches, intimes oder gar emotionelles gibt es nicht im Netz. Was soll es da auch?

Ist es nicht einfach so, dass ich selber Verantwortlich bin, was an Informationen ich Dir als Leser zukommen lasse? Und ist es nicht so, dass ein soziales Netzwerk, real oder virtuell, nur davon lebt, dass der Eine vom Anderen etwas erfährt?

Wenn ich also meinen Lebenslauf im Netz finde, dann habe ich ihn auch selber eingepflegt, weil ich ein Ziel damit verfolge, eine Absicht hege.

Ich kann nicht von der Schnelligkeit, der globalen Nähe, der neuen Medien und der Art sich zu verbinden profitieren, wenn ich die vielzitierte Privatsphäre aus vergangenen Jahren aufrecht erhalten will. In jedem kleinen Dorf wird diese Privatsphäre täglich verletzt in dem der Nachbar durch den Spion schaut, einem Ehekrach zuhört, dieses weiter erzählt und sich überall einmischt, wo er nur kann. Beim Einkaufen die Payback Karte zückt, in diversen Wettbewerben Daten preisgibt, sich mit Klatsch und Tratsch an Mutmassungen und Gerüchten beteiligt. Seit jeher sind wir Neugierig, wollen wissen, was der Nachbar macht, wie viel er verdient, welches Auto er fährt und ob er seine Sekretärin bumst. Wir wollen unsere Privatsphäre schützen, zeitgleich aber durch genau dieselbe fehlende über andere Menschen Bescheid wissen.

Wie auch im realen Leben habe ich die Möglichkeit bei Facebook & Co. Informationen zu verschleiern, kleine Geheimnisse zu bewahren. Ich kann Einstellungen vornehmen, die auch nicht jeden Schritt preisgeben. Auch mit der neuen Version von Facebook.

Vielleicht dürfen sich alle die sofort los schreien einfach mal in Ruhe informieren, sich mit der Thematik vertraut machen und vor allem Eigenverantwortung zu übernehmen. Es ist nicht Herrn Zuckerbergs Schuld, wenn meine Nacktbilder überall zu sehen wären. Vielleicht gibt es einfach noch Dinge, die gar nicht erst mit den neuen Medien in Verbindung gebracht werden sollten?

Ich werde weiterhin meine Plattformen bei Facebook, google, tumblr, blogger und vielen mehr pflegen und Dinge von mir preisgeben. Das bin ich. Das öffentliche ich. Ich bin ein Selbstdarsteller, ein Schreiberling, einer der in TV Sendungen zu sehen war. Und?

Wer wirklich dahinter steckt, geht Dich nichts an. Das ist meine Privatsphäre!

In diesem Sinne
Herzlich willkommen in der neuen Welt

Sonntag, 21. August 2011

"Die Alm" - Ein Format zum Promis melken

15.000 km sind näher als man denkt - Pro 7 demontiert sich mit Abklatsch



Die Alm - Promischweiss & Edelweiss! Der Premium Sender unter den Privaten auf den Spuren von RTL. Man kann über RTL und Trash sagen was man will, aber Fakt ist, dass der Kölner Sender das beherrscht wie kein Zweiter. Die Sat1 Gruppe, zu der auch Pro 7 gehört versucht es immer wieder und das Resultat ist immer das selbe; Sie verlieren!

Nun hetzt der Edelsender also handverlesene J-Prominente zum Almauftrieb um uns Voyeuren in die Niederungen der Unterhaltung zu entführen. Der erste Versuch vor sieben Jahren hätte der letzte sein sollen, wenn man mich fragen würde.

Nun ist die Kreativ-Abteilung des Münchner Entertain-Sendern genau so inexistent, wie die von allen anderen TV Schaffenden, jedoch ist dieser Versuch wirklich dermassen uninspiriert, das es nur mit dem „Aus“ Knopf der Fernbedienung gewürdigt werden kann.

Daniel Aminati & Janine Kunze moderieren dieses KUH-otenspektakel so spontan, leidenschaftlich und kreativ wie ein Gullideckel. Sämtliche Versuche, an das Erfolgsduo Sonja Zietlow & Dirk Bach anzuknüpfen, scheitern in jeder abgelesenen Textzeile und jeder platten Anspielung auf´s grosse Vorbild „Dschungelcamp“. Technische Fehler werden frei von Professionalität und Charmebefreit heraus posaunt, um dem Zuschauer auch wirklich die Sicherheit zu geben, dass es sich beim Bergformat um eine Kopie des Australischen Camps handelt.

Die hochkarätige Starriege, die sich 14 Tage lang im Südtirol zusammenrotten, liest sich wie das „who is who“ der Menschen, die ich so interessant finde, wie eine Bastelanleitung für Kratzbilder. Ich erfahre Busengeschichten über gescheiterte Heidi Klum Models, Trainerweisheiten eines Fussballprofis, grenzdebile Häufchenstrategien eines Schrotthändlers, Trotzkopfallüren unseres National Checkers, Stimmbandakrobatik einer Kelly Sippenmutter und ich darf erleben, wie Carsten Spengemann das zweite Mal erfolgreich vermittelt, dass er es immer noch nicht verkraftet hat, von ganz oben nach ganz unten zu fallen.

Es ist Unterhaltung, Trash und setzt da an, wo schon viele Formate davor angesetzt haben. Es verspricht lustige Minuten, Fremdschämen und Aufreger. Allerdings hat Pro 7 es in der ersten Sendung nicht geschafft, die Versprechen einzuhalten.

Schuster, bleib bei Deinen Leisten! Vielleicht sollten die Münchner die Finger davon lassen, Dem Trashkönig RTL den Rang ablaufen zu wollen. Es reicht eben nicht 15.000 km Abstand zum Dschungel zu haben und dabei näher am wirklichen Quotenkaiser orientiert zu handeln, als sie es selber eingestehen.

Let me Entertain you! Das jodeln sollten sie lassen.

In diesem Sinne
Eine MUH-Probe gefällig? Ab dem 20. August zwei Wochen lang bei Pro 7

Sonntag, 17. Juli 2011

Neulich im Verkaufsgespräch…..


Oder: Globale Verkaufsgesprächs-Guidelines sind nicht so einfach einzuhalten......

“Guten Tag” plärrte die etwas (sehr) korpulente Kundin, begleitet von Ihrem Paris Hilton Chiwawa (nicht zu erwähnen in tragender Position und fleissig hächelnd), als sie in den adidas Store reinschwebte. „Mist“ dachte ich, „sind die 10 Sekunden Zeit schon rum, die ICH eigentlich hätte um Madame zu begrüssen?“ Wie dem auch sei, folgte ich dem
Costumer Service Booklet vorbildlich und trat sogleich in die Interaktion mit dem hysterischen Etwas (und ich meine nicht den Hund), indem ich ihren hilfesuchenden, etwas stark geschminkten Blick aufgriff und sie höflich fragte, nach was sie sich denn umschaute. (Ich dachte eigentlich an einen Regenmantel für ihren verzogenen Köter.)

Leider war dem nicht so. Sie schob sich eine haargelackte Wasserstoffperoxyd- Strähne aus dem Gesicht, wechselte Fiffi vom linken auf den rechten Arm und sah mich dabei etwas lasziv an.
(„Ich will hier raus, ich muss hier weg“ waren meine Gedanken. Aber ich habe vertragliche Verpflichtungen hier, also bleibe ich…).

„Wissen Sie, junger Mann“ (damit meinte sie mich; an der Stelle wurde sie mir dann doch sympathisch),
„ich bin auf der Suche nach einem adidas Anzug...
(„ach so. Was für ein Wunder“… dachte ich, lächelte aber Costumer Service konform).
„Ich habe den im Golfclub an meiner Freundin gesehen. Ich brauche ihn nur kleiner.“
(„Hmm, mein Blick wanderte kurz an der Hobby - Pam Anderson runter und ich wusste, DAS WIRD SCHWIERIG. Gefühlte Konfektionsgrösse 34, tatsächlich irgendwo in den 48-ern angesiedelt.“)

Da ich aber in unserem Costumer Service Buch nirgends den Satz finde: „ Sagen Sie dem Kunden höflich aber bestimmt, dass wir keine Sondergrössen führen und begleiten Sie ihn hinaus“,
frage ich meine zwei Kunden (…ja ich bezog fortan auch „Chanel“, so hiess das fusselige Ding auf ihrem Arm, mit ein…)
„welche Farbe hatte denn ihre Freundin?“ (ich meinte das bezugnehmend auf den Anzug) worauf sie mich anschaute und meinte, dass in Ihrem Bekanntenkreis und vor allem im Golfclub nur weisse Europäer sind… Na toll.

Nach dem sämtliche Missverständnisse erklärt wurden (denn ich denke nicht, dass sie aus dem Weg geschafft werden konnten, denn dort stand sich die Gute, geistig ja selber im Weg.) zeigte ich ihr einen schwarz/goldenen Jogging Anzug (war ja klar) in Grösse 42. Leider habe ich die Rechnung ohne Atom-Barbie gemacht, denn die legte „Chanel“ auf den Ledersitz, stemmte Ihre Arme in die Hüften, oder an den Ort, wo diese im Normalfall zu finden sind und meinte „ Junger Mann, ich denke nicht, dass sie mich beleidigen wollten, aber ich trage nie Grösser als 38“ („Ok! mit Vaseline und Sprengstoff bekommen wir Dich da rein“ dachte ich. Das durfte ich laut Regelwerk ja leider nur denken)

Oh, da habe ich mich vergriffen, säuselte ich (authentisch? Inspirierend? Aufrichtig?..... Nein! Aber hey; mein Budget!!) und reichte sogleich die „mental passende“ Hose und die Jacke rüber. Barbie wollte auch par tous nichts Anprobieren, trotz hartnäckiger Nachfrage meinerseits, denn Kapitel 5 des Costumer Service Handbuches liegt mir doch so gut.

Also gingen Chanel, Barbie und ich zur Kasse um die Kreditkarte zum glühen zu bringen. „Meine Freundinnen im Club werden Augen machen“ („Ja, DAS werden Sie. Und bitte erzählen Sie nicht, wer Ihnen diesen Dress verkauft hat. Bitte nicht.“)
Aber auch dies leider nur im Kopf, stattdessen kam nur ein „ ja und wenn jemand fragt, wissen sie ja nun wo sie jederzeit schöne adidas Produkte finden können und in ihrer Grösse finden wir immer etwas passendes“
Sie reichte mir die Hand bedankte sich mit einem Zwinkern (…schon wieder kurz dieses Fluchtverlangen) ging winkend zur Tür und schrie ein letztes mal „Tschüssiiiiii“

Kundenservice? Irgendwie geht’s dann doch!

In diesem Sinne; Sei Authentisch

Samstag, 9. Juli 2011

ego-tv blogschreiber ist "prinz"


danke an harald glööckler für die offizielle ernennung des “prince of the month mai”.

sasha koehler-werner ist prince of the month des glamuröösen modeschöpfers harald glööckler || jeden monat kürt eine jury rund um harald glööckler den prince und die princess um dann final einen prince of the year zu küren || es geht hier nicht zwingend um schönheit im klassischen sinne, es ist vielmehr die diversität der kandidaten, die authenzität der prinzen und prinzessinnen ||

was ist glööckler-city || der tip!

hier lege ich euch eine tolle cash back möglichkeit nahe. ob shoppen oder tanken, hier lohnt sich der kauf in jedem fall!! probiert es einfach aus.

glööckler-city ist eine virtuelle, riesengrosse shopping mall, bei der es sich wirklich lohnt einzukaufen || ca 1500 shops bieten ihre tollen produkte in der glööckler-city an und du profitierst mit einem sensationellen cash-back system ||

http://www.gloeoeckler-city.de/index.php

du willst auch prince oder princess of the month werden, dann bewirb dich hier: https://www.facebook.com/pages/Prince-and-Princess-Glööckler-City/158365344232792

mein glööckler-city tipp auch auf meiner homepage http://www.ego-tv.com oder “like” meine blogseite auch bei facebook: https://www.facebook.com/sashasblog

“liebenswert sind menschen, die nicht immer wie alle anderen sein müssen und die keine angst davor haben, als etwas “sonderbar” zu gelten.

die auch ungewöhnliche dinge wagen und bereit sind, ausgefallene ideen zu verwirklichen.
die das leben an jedem neuen tag als wunderbares abenteuer sehen können” || zitat glööckler-city jury

Sonntag, 8. Mai 2011

Deutschland sucht den Superstar. Nur finden will es ihn nicht.



Hallo Du! Ja genau DICH meine ich....

Es ist seit acht Jahren die immer wiederkehrende Diskussion um Deutschland´s grösste Casting Show DSDS. Rund vier Monate lang fühlen sich im Schnitt rund 7 Mio. Einwohner dieses Landes kurzweilig unterhalten von der Sendung, die jungen Teilnehmern eine Plattform bietet, ihre mehr oder weniger vorhandenen Talente preis zu geben. Erst in den beliebten offenen Castings, bis hin zu den grossen Mottoshows, die eine halbe Nation vor den Bildschirm lockt und Bertelsmann eine erhöhte Abverkaufsstatistik beschert. Ok, DU kaufst die Zeitung nicht und interessierst Dich nicht für deren reisserischen Headlines. DU schaust auch diese Show nicht. Das erklärt auch den übermässigen Erfolg dieser Medien. Weil keiner hinschaut. Aber mitreden kannste ja trotzdem. Aber gut, ich schweife ab....

Es liegt mir fern nun erneut festzuhalten, dass diese Show sicherlich nicht das Interesse verfolgt, diesen genannten Talenten in gutmenschlicher Absicht den Weg zu ebnen, Ihre Träume zu verwirklichen. Es ist uns allen klar, dass bei all dem wirtschaftlichen Erfolg dieses Formates, nicht der Verdienst des singenden Schulverweigerers steht. Diese Diskussion wurde genug geführt und dem stimme ich voll und ganz zu, aus dem einfachen Grund, weil ich die genauen Zahlen und Abläufe kenne. Ich möchte auch nicht auf das vielzitierte „Verheizen“ eingehen, denn ich sehe auch die Möglichkeiten, die einem offen stehen, nachdem der Hype abgeflacht ist und der Sieger sein Lehrgeld bezahlt hat.

Nein, ich möchte die Sache aus einem anderen Blickwinkel betrachten, warum ich Aussagen wie z.B „Die sind eh schnell wieder weg vom Fenster“ „Egal wie gut die sind, nächste Woche singen sie im Möbelhaus“ „von denen hört man ja nie was“ „In den USA ist das qualitativ hochwertiger“ oder andere, Dir sicherlich bekannten Äusserungen sehr kritisch gegenüber stehe und die auch nicht so stehen lassen möchte.

Generell ist Musik immer Geschmacksache, Sympathie immer subjektiv und über Geschmack lässt sich nicht streiten, dies möchte ich erstmal festhalten. Unumstritten gewinnen in solchen Shows sicherlich die besten derer, die in der Vorauswahl ausgesucht wurden. Die haben entweder grosse Stimmen, grosses Talent, grosse Sympathie oder wahlweise auch alles zusammen. Sie haben an sich gearbeitet, eine Chance bekommen und sie bestmöglichst genutzt. Dafür verdienen sie erstmal Repekt.

Mit dem Plattenvertrag in der Tasche beginnt der eigentliche Kampf von dem Radio Promotoren und Booking Agenturen ein Lied singen können... Egal wie gut oder schlecht nun das Produkt am Ende ist (wer legt hier den Massstab ab?) blocken praktisch alle Radiostationen ab und weigern sich, DSDS Sieger in Rotation zu spielen. Es gibt vielleicht hier und da mal Handeinsätze aber als Promoter muss man sehr gegen diese Casting Verweigerung kämpfen. Ist der amerikanische Song wirklich immer besser, der Interpret immer professioneller? Das ist definitiv Bullshit. Ich habe auf meinem Rechner an die 6000 Songs und viele Alben von irgendwelchen Teilnehmern aus USA oder UK und die sind nicht besser oder schlechter im Sinne der Qualität.

Keine Radioeinsätze, keine Werbung. Keine Werbung, kein Verkauf. Und selbst wenn Dir der Song gefällt.... Gratis Musik zu wollen, nichts dafür bezahlen zu wollen ist ignorant und frech. Niemand will Geld für Songs, geschweige denn, Konzerte ausgeben und wundert sich dann, dass viele Künstler irgendwann in der Versenkung verschwinden. Wir wollen alle unsere Superstars oder unsere X-Faktoren suchen. Wenn wir sie dann haben, treten wir drauf. Ein seltsamer Umgang.

In den USA ist es aber auch so, dass die Zuschauer, das Publikum, der Kunde im Endeffekt positiver gestimmt ist. Er findet Künstler XY vielleicht auch nicht gut, zieht aber den Hut vor der Leistung und vor dem Weg, den der Kandidat hingelegt hat. Und hier sehe ich Potential, wie wir mit Leuten umgehen, die eine tolle Zeit, einen tollen Erfolg oder eine, wenn auch kurze, Karriere hinlegen.

Wir haben deutsche „Superstars“, die in den Staaten mit ganz grossen Produzenten im Studio waren, Songs geschrieben haben und mit Respekt behandelt wurden, während man hier zu Lande nicht mal mehr wusste, dass die noch existiert. Diese Abwanderung und Umorientierung ist nicht verwunderlich.

Musik braucht Publikum. Dieses Publikum muss für deren Leistungen bei Gefallen bezahlen. Warum haben Radio Verantwortliche die Macht zu entscheiden, ein Casting Künstler aus Deutschland wird grundsätzlich nicht gespielt? Warum wird ein Künstler oder ein Interpret immer und immer wieder in die „Casting“ Schublade, statt in die „Künstler“ Schublade gesteckt. Macht bei Take That niemand, bei Frau Aguilera keiner, Britney wird auch nicht da rein gesteckt, Leona Lewis ist auch nicht in dieser Schublade....Die Liste ist unendlich.

Nun haben wir unseren achten Finalisten gekrönt, es ist sicherlich eher die Krone der Herzen und nicht die, welche von den Rolling Stone Redakteuren vergeben würde. Aber es ist ok. Es verdient Respekt und Anerkennung.

Letztendlich fehlt es nur daran. Dann hätten alle Sieger die Möglichkeit auch etwas aus dieser Chance zu machen! Vielleicht klappt es 2012

In diesem Sinne
Bezahlst Du Deinen Sound?


Unsere Sieger im Überblick

Alexander Klaaws
Elli Erl
Tobias Regener
Mark Medlock
Thomas Godoj
Daniel Schuhmacher
Mehrzad Marashi
Piedro Lombardi

Dienstag, 19. April 2011

Ich hasse den Sommer



76° im Schatten und KEIN Sixpack!! Ich kann Euch sagen, so wird der Sommer zum Spiessruten Lauf. Zugegeben; so oft hatten wir das die lezten Sommer nicht, bzw. ist es schon so lang her, dass ein Mann in meinem Alter schon Probleme hat, sich daran zu erinnern.
Nichts desto trotz ist das eine Jahreszeit, der ich mit gemischten Gefühlen gegenüberstehe... Alles zeigt sich nackt, knapp an-, oder besser ausgezogen. Jede Menge Open-Air Partys, die von jedem Besucher abverlangen, mindestens sein Oberteil in eine Ecke zu schleudern.
Egal wohin ich schaue...Fleisch, Lust und Fleischeslust regiert die schwule Welt. Da trennt sich die Spreu vom Weizen und ich sehe die klare Trennung zwischen Männern mit ihren Sixpacks und denen die dann doch eher ein Tetrapack mit sich rumschleppen. Zu letzteren gehör auch ich immer mal wieder zumindest. (klingt besser)
Es ist echt zum Kotzen, im Winter denke ich permanent; "...du hast ja noch was Zeit bis zum Sommer, is´ja egal wenn´s mal wieder etwas hoch geht mit den Kilos. Zum Sommer hin ist´s weg."
Mitten im Sommer merk ich dann, dass es dann doch besser ist mein Shirt nicht auf den Haufen der anderen zu schleudern und ertappe mich dabei, diese doofe Situation mit folgendem Gedanken zu verwerfen; " Zum Glück ist schon bald wieder Herbst, jetzt muss ich auch nicht mehr anfangen, hysterisch auf ein, sagen wir mal Three-pack, hinzuarbeiten." 
Jetzt ist mal wieder ein Sommeranfang und NEIN, ich werde einen Teufel tun, mir diese Situation schön zu reden !!!
Nein, dieses Jahr mach ich das nicht mehr!! Ich unternehme etwas dagegen, permanent neidisch auf all diese gegossenen Bäuche, diese Knallharten Ärsche und diese verführerisch braune Haut zu sein!! Jawoll!!
--> Ich vergleiche mich einfach nicht mehr mit den Athleten dieser Welt.
Mein Trainingsplan für 2011 lautet ab sofort; Es ist mir SCHEISSEGAL wer sich wann, wo auszieht, weil´s soooo heiss ist. Ich behalt was an und lebe einen grossen Vorteil aus, den die Stahljungs nicht haben; Diese 12 Stunden am Tag an denen die sich in Form bringen, trink ich einen trockenen Weisswein oder einen Sekt auf Eis und lass den lieben Gott einen guten Mann sein.

"Das perfekte Dinner" - TAGEBUCH - Hinter den Kulissen einer TV-Soap




Fakten, Fakten, Fakten

Mein Tagebuch zum perfekten Dinner von Sasha Koehler-Werner
Vom 14.4.2008 - 18.4.2008 war ich beim „perfekten Dinner“ auf VOX zu sehen.

2011 kommt hier erstmalig das ultimative, schockierende, detaillierte und ehrliche Tagebuch zur Sendung. Drei Jahre blieb dieses unter Verschluss und nun wird es exklusiv bei facebook, blogger und tumblr veröffentlicht

„Ich persönlich habe mich nicht beworben für die Sendung der Hobbyköchen, Pseudogourmets und Lafer´s für Arme. Ich wurde quasi von der Strasse weg geholt, wohl um der Sendung eine persönlichere Note zu geben und den Quotenquerulant zu geben. (Dazu muss man sagen, dass dies 2008 noch nicht Usus war, Leute für dieses Format zu casten. Man sagte mir, ich war der zweite)
Nun denn, so soll es sein. Lasst uns zusammen mal die einzelnen Tage etwas näher anschauen:

MONTAG, 14.4.2008 / Zu Gast bei Ruth

Am Nachmittag geht´s schon los zum ersten Interview, um Vermutungen, Tendenzen und hellseherische Aussagen zum kommenden ersten Abend abzugeben. Hier merke ich schnell, dass ich keinen blassen Schimmer habe, was in einer Küche so alles an Zutaten rumfliegen können, geschweige denn, wie man diese Dinge zubereiten kann. Wie auch immer, mogle ich mich so mehr schlecht als recht durch diese Interviewgeschichte. Bei der Mutmassung, wie denn diese kochende Ruth so aussehen könnte, habe ich mich mal schick in die Nesseln gesetzt, wie sich dann später rausstellen sollte... (Ruth: nun weiss ich, dass Du nicht um die 50 bist, nicht klein und dick und auch deine Einrichtung hat ihre beste Zeit noch nicht hinter sich) Ist aber auch eine Scheissfrage gewesen...

Wie dem auch sei, fahre ich gegen 18.00 Richtung Arsch der Welt, düse ungefähr vier mal an
Ruth´s Domizil vorbei, weil ich mir unter den Millionen Kölnern Taxifahrern den wohl einzigen Düsseldorfer rausgesucht habe. Ich ende am Schluss in einer beschaulichen Einfamilienhaus-Siedlung mit einem Schild an deren Anfang, bei dem es mir immer etwas kalt den Rücken runterläuft... "Spielstrasse" prangerte es mir entgegen und passend dazu, lümmelten sich auch ca. 9 kleine Racker auf dem Vorplatz. Mein Gefühl, hier auf das Kamerateam zu warten, war etwas beklemmend. Also rauche ich noch gefühlte 300 Zigaretten (damals noch als Krebsanwärter unterwegs) und geniesse die Spannung die langsam aufkommt.

Entgegen der TV Illusion, dass sich die Gäste erst im Wohnzimmer des Gourmet-Kochs treffen, haben wir natürlich schon vor dem Haus die Möglichkeit, einige Worte zu wechseln, während wir verkabelt werden und der Regie - Assi an uns rum zubbelt. (Ein Visagist wäre mir lieber gewesen, wie sich im laufe der Woche rausstellen sollte...)

TV- „Spontan“ klingeln wir also der Reihe nach (so ein Zufall aber auch) und diese besagte Ruth öffnet mir die Tür und dies war der Beginn einer wunderbaren Beziehung...
Ich bin scheiss nervös und stelle mich TV-freiwillig um den Aperitif-Tisch und beachte auf ganz natürliche Weise nicht die Kameras und die gefühlten 1289 Menschen des Teams um mich rum. Jetzt hätte ich am liebsten ein kühles Bier und eine Zigarette! Da dies nicht möglich ist, schlürfe ich den gepimpten Sekt und esse Olivenbrot Häppchen, währen wir uns TV-natürlich im Lichte von 300 Watt starken Strahlern, die dezent im Porta Möbelhaus gestalteten Heim von Ruth rumstehen, unterhalten.

Irgendwann zwischen den Gängen geht zum Glück diese Stadionbeleuchtung aus und mit dieser Aktion macht sich auch endlich Lockerheit breit... Wir stehen auf der Terrasse und rauchen, trinken das erste "Zwischendreh-Bier" und schauen, dass der richtige Wein pünktlich zum erneuten Dreh auf dem Tisch steht. Das haben wir übrigens die ganze Woche gemacht, denn wie sich noch rausstellen wird, kommst Du als "Gastgeber" wirklich zu nichts, weil das TV-Kochen nicht wirklich entspannt ist.
Diese Abläufe wiederholen sich, es wird aber nun für´s TV Team zunehmend anstrengender, sendetaugliches Material zusammen zu bekommen, denn unsere schnell gewonnene Lockerheit artete in Gespräche aus, die nun wirklich nicht für eine Vorabend-Entertainmant-Info-Doku-Soap geeignet ist...

Ausarten ist übrigens auch der Hinweis darauf, wie der Abend für mich persönlich geendet hat. Dies werde ich am nächsten Tag bitter bereuen (und der war dummerweise mein eigener Gastgebertag)
Bevor es aber soweit kommt, müssen wir ja auch in TV-spontaner Manier eine Verabschiedung hinschmieren, um uns in einem TV-Taxi zu drapieren, damit wir unsere Punkte abgeben können. Hier sitze ich in einem Produktionswagen mit Stadionbeleuchtung, lasse mich im Kreis fahren, so lange, bis ich meinen Senf zum ganzen Abend gegeben habe. (Dies dauert bei mir komischerweise immer ziemlich lange ) nachdem ich es dann doch endlich geschafft habe, mich an jede Einzelheit zu erinnern, werde ich wieder in der "Spielstrasse" abgesetzt. Die dazugehörenden Kinder schlafen nun aber. DAS war der Beginn einer VERHÄNGNISVOLLEN Nacht.
Ich lasse hier mal den Teil aus der dazu führte, dass ich am Schluss erst "irgendwie" um sechs Uhr morgens im Bett war. Danke Ruth, ich kenne nun jede Sorte Alkohol, die es rund um diesen Erdball gibt.

Ein kleine sachliche Aufstellung der Tageszeiten, sei hier nur mal am Rande erwähnt.
Montag 6.00 Aufstehen, Duschen, Arbeiten und TV
Dienstag  6.00 Nach Hause kommen
Dienstag  7.30 Filmteam klingelt bei mir
Dienstag  8.10 Scheissklingel gehört, dicker Kopf, kleine Augen
...Der Beginn eines absoluten Killertages: MEiNEM Tag (und wer aufmerksam die Chronologie gelesen hat, weiss, wie viel Schlaf hier absolviert wurde.

Dienstag 15.4.2008 / Mein Gastgebertag

Die Uhrzeiten brauche ich hier genauso wenig zu erwähnen, wie auch das Gefühl in meinem Kopf. Ich bestand zu 99% aus Alkohol, als die Jungs mit ihren Beleuchtungen, Gerätschaften und sonstigem Fernsehzeug in meiner Wohnung stehen. Keinen Kaffee, 3 Minuten Zeit, wach zu werden (das liegt daran, dass ich 103 Treppenstufen über Köln wohnte). Und zugegebener Massen, sehe ich verkatert weder in Natura, noch auf dem Bildschirm aus, als könnte ich Germany´s Next Top-Male-Model werden. Und genau hier will ich jetzt bitte schön meinen Visagisten (und immer noch einen Pott Kaffee!)

Nun gut, es ist wie es ist und ich schlage beim Realisator eine 5-minütige Duschzeit raus, um wenigstens annähernd das Gefühl zu bekommen, dass ich ein Mensch bin. Leider hielt dieser Zustand nur bis zum Abtrocknen an. Somit war klar, dass dieser Tag die Hölle wird.
Ehe ich bis drei zählen konnte, sass ich im Wohnzimmer mit einer Kamera im Gesicht, von 4.000.000 Watt Lampen ausgeleuchtet, in meinem Stuhl und musste den gestrigen Abend Revue passieren lassen. (Wohl ein Scherz, oder? Den "gestrigen" Abend?! Ich war grade mal zwei Stunden zu Hause.)

Ich hatte also ein neues Feindbild; Der Mann der mich hinter der Kamera Dinge fragt, an die ich mich erinnern sollte, obwohl ich grade nicht mal wusste, wie ich heisse, wo ich bin und wie sich Schlaf anfühlt. Arschloch!

Nach X Einstellungen, Neustarts und wiederholten Sprechversuchen, kam ein einigermassen vernünftiger Satz raus, den VOX wohl auch senden kann. Leider ist die Chance, mich von meiner besten Seite zu zeigen, aber nun definitiv am Arsch. Aber wahrscheinlich hätte mir das ja zur damaligen zeit eh keiner geglaubt.

Nun kommt der Teil, bei dem der Gastgeber einkaufen geht (Dies musste bei übrigens auch noch am gestrigen Tag geschehen, denn der Einkauf für die Kamera beinhaltet ja nur 3-4 Sachen.) Ich gehe also mit dem Team auf die Severinstrasse zu meinen TV-Stamm-Händlern, die mich ja auch schon jaaahrelang kennen. Ehrlich. Wirklich.

Dort lege ich einen TV-spontanen Einkauf hin. Nur ich, mein Kamerateam und meine 3416 Schlagbohrhammer in meinem Kopf. Aber hey! Wer beklagt sich schon? Es ist erst halb 12, wenn ich meinen Einkaufsdreh abgeschlossen habe. So gegen 14.00 kommt das nächste Team, um mir beim Vorbereiten über, unter und neben die Schulter zu schauen. Bis es aber soweit ist, kann ich die eigentlichen Vorbereitungen schon machen (obwohl ich eigentlich nur pennen will). So wird zumindest der Dreh in der Küche etwas von Zeitdruck befreit.

Ich als Gourmetkoch vor dem Herrn, von Kameras begleitet beim schnibbeln und schnetzeln... Ich bitte euch, das kann nichts werden. Also öffne ich mir mal ein Bier, um da anzusetzen, wo ich aufgehört habe (soll ja helfen), um so vielleicht doch einigermassen "Fit" zu sein, wenn das erneut neue Team kommt, um mir beim Dekorieren "TV-freie Hand"  zu lassen. Hier übrigens mal ne Anmerkung; Scheiss auf die Aussage "so, nun mach ich mich noch frisch für meine Gäste"... Gammelfleisch ist bestimmt frischer als ich, wenn ich die Tür öffne, um mich meinem Abend zu stellen.

Zwischenzeitlich stelle ich fest, dass ich keine Zigaretten mehr habe und das war für mich eine, sagen wir mal beschissene Situation. Ich kann aber hier nicht raus, also bringt mir ELLI (aktuelles Album "HUMAN") zwei Schachteln Kippen mit. Wer hat schon Popstars als Kuriere.... (Ein kurzes Quatschen, der flehende Blick meinerseits mit der non-verbalen bitte "Ich bin kein Star, aber hol mich hier raus")

Es ist soweit, die Gäste kommen keuchend hoch (man erinnere sich an die 103 Stufen) und alle freuen sich über die „Einladung“ (Hallo!!? Wir haben einen bindenden Vertrag, wir MÜSSEN ja wohl da sein! Ginge es heute nach mir, könnten wir hier nicht von "Einladung" sprechen)
Wir schlürfen also Sekt, Aperol oder was ich da sonst noch angekarrt habe und ich warte auf die TV-Eingebung, bei der mir klar wird, nun in die Küche zu gehen um meine Vorspeise zu machen (machen ist hier treffender als kreieren)

Als ich, nach immer wiederkehrenden gleichen Arbeitsabläufen (schliesslich sind wir im TV) meine Gäste bitte, ins Esszimmer zu gehen, stelle ich erneut fest, wie anstrengend die ganze Kiste ist. Mein Wohn-, Esszimmer war durch eine grosse Flügeltür getrennt, welche nach Regieanweisung geöffnet werden muss, damit meine Gäste ihr "aha" und "oho" Erlebnis bekommen. Dumm nur, dass die das mit einer Kamera von zwei Seiten filmen wollen. Das heisst, nachdem die Tür dann schon auf war, haben wir diese wieder geschlossen, stellten uns ganz TV-natürlich wieder in die Ausgangsposition und warten auf das GO, der medientechnisch engagierten Leute, auf der anderen Seite der Tür. Das "ah" und "oh" war dann auch dementsprechend TV-Enthusiastisch.

Ich düse also in die Küche, richte alles an und will meinen Gästen nun endlich die Vorspeise kredenzen. Nachdem wir angestossen haben und quasi schon die Gabel im Hals hatten, fällt dem Regie - Assi dann doch auf, dass, "der Sasha aber moderne, lustige Lampen im Wohnzimmer hat"... Diese beschissene Flügeltür war zu weit aufgerissen. So weit, dass alle TV Lampen und Kabel sichtbar waren. Also wieder alles zurück auf los, Türen etwas enger zusammen und ganz spontan wieder beim Servieren anfangen. Spassig so ein kleiner Fehler, wahnsinnig spassig! Ich habe immer noch einen Kopf, den man mit Sondermüll entsorgen müsste und ich habe grade unglaublich wenig Geduld und Muse, auf so einen Scheiss.

Ausser dass ich mich mit meinen Käsevariationen so ziemlich auf die Fresse gelegt habe, weil hier alles "Süssmäuler" sassen und wir auch nicht in der Provence waren, ging der Abend aber dann doch noch relativ pannenfrei über die Bühne. Mit der einen Ausnahme, dass ich beim Servieren der Hauptspeise schneller als das „GO“ des Teams war und meine Teller ja ca. seit 2 Stunden im Ofen standen. So stand ich also im Esszimmer mit schweineheissen Tellern und vernehme die Aussage "Oh! Wir sind noch nicht soweit".

Toll, super! Die Teller sind so heiss, dass ich den Weg in die Küche gar nicht schaffen kann. Also stell ich die Teller im Flur auf den Boden (alternativ hätte ich sie aus dem Fenster schmeissen können, aber das wäre für den weiteren Verlauf eher sub-optimal gewesen). "GO" und ich flitze erneut um die Ecke, ganz spontan; "Sooo, meine Lieben". So meine Lieben, die zweite!
Ab hier ging´s entspannt weiter und ich war vor allem glücklich darüber, zu Wissen, dass nach der Verabschiedung keiner mehr hochkommt, einfach weil das zu anstrengend wäre, besoffen diese 103 Stufen hoch zu klettern; Ich weiss von was ich spreche. Alle sind weg, was für ein Gefühl...
Der Haken an der Sache war, dass jetzt schon ungefähr halb Eins war und die Wohnung sah aus, als hätten wir die Kocharena mit Ottfried Fischer gedreht. Also auch noch schick die ganze Bude aufräumen, Böden wischen, alles blitzeblank machen um dann um halb vier Tod ins Bett zu fallen. Aber wer beklaget sich, mein Wecker geht ja erst um 7.00! Scheisse auch zum Abschluss.
Nebenher hatte ich ja noch Inventur und auch sonst noch Arbeit. Aber ich bin jung, dynamisch und erfolgreich. Zusammenbrechen werd ich dann am Freitag. Abgemacht!

Mittwoch 16.4.2008 / Zu Gast bei Toni (kommt von Antoinette, ist also eine Frau)

Zu Toni´s Tag gibt es echt fast nichts zu schreiben. Was definitiv nicht daran liegt, dass Toni keine Person wäre, wo es sich nicht lohnt, darüber zu schreiben, zumal sie unsere Liz Taylor der Runde war, aber wir hatten da so ein bisschen einen Hänger. Alle Zusammen waren wir etwas runtergefahren. Ja, auch ich!

Was aber am Mittwoch eine Riesen Herausforderung war, war das Essen an sich. Hier war mir am Nachmittag beim interview klar, dass ich sicherheitshalber schnell bei einem amerikanischen Junkfood Anbieter vorbei fahren musste, weil hier nichts dabei war, das mich hätte satt machen können. Lamm, Oliven, Garnelen und Graupen (obwohl ich am Interview Termin nicht mal wusste, was Graupen sind. So viel zu meinen Kenntnissen...).

Wie man am Mittwoch bei der Ausstrahlung unschwer erkennen kann, hatte ich wirklich sehr daran zu knabbern alles zu Essen, ohne dass mir meine Gesichtszüge vollends entgleisen würden. Gelungen ist mir das nicht wirklich. Eingefangen wurde dies selbstverständlich vom Kameramann meines Vertrauens
Bei der Begehung der Wohnung waren aber dann Ruth und Michael etwas schockiert, als sie zurück kamen aus dem Schlafzimmer unserer Liz Taylor. Warum genau, möchte ich hier nicht bekannt geben, im Falle der bildtechnisch evtl. nicht genau so wiedergebender Qualität, könnte ich hier dann doch zu sehr aus dem Nähkästchen plaudern......(Anmerkung 2011: Ich wusste bis dato nicht, dass man aus Slipeinlagen, OB´s, ein dekoratives Potpourri gestalten kann)

Donnerstag 17.4.2008 / Zu Gast bei Christoph

Auf diesen Tag waren wir alle am meisten Gespannt. Christoph war in unserer Runde der "Tiefstapler". Einer, der nach eigenen Aussagen, nur Dosen öffnen kann und nicht wirklich gut Kochen könne. Aha! Im Nachmittagsinterview traf mich fast der Schlag, denn Monsieur fuhr mit poetisch anmutenden Klängen in seinem Menü auf. Die kulinarischen Highlights wurden molekular Zubereitet, oh la la. Damit stieg dann doch die Spannung und der Tiefstapler hat sich mit Vorschusserwartungen einem schier nicht zu erfüllendem Druck ausgeliefert.

Bevor wir also in Christoph´s Schlafzimmer am Esstisch Platznahmen (ja, ja... im Schlafzimmer) gingen wir in seinen First Floor und nahmen in der offenen Küche unseren Aperitif ein. Das könnte der Auslöser für den ultimativen Krach gewesen sein, der uns noch bevor stehen wird...
Der Abend verlief locker und gut gelaunt wie immer. Wir schlürften farblose Tomaten Süppchen, Weisse Tomaten-... äh...-Masse und ein wirklich mega-hammer-geiles Hauptgericht. Vielleicht echt das allerbeste diese Woche.

Wenn sich da nicht bei einigen einen Verdacht breit gemacht hat. Ein unfassbarer Verdacht.
Der Verdacht, dass hier mehr als zwei Hände bei der Zubereitung am Werk waren! Für mich persönlich gab es hierzu keinen Grund, diesen Verdacht zu schüren. Andere wiederum meinen, Indizien zu haben, in eben dieser offenen Küche, eine nummerierte Liste mit Abläufen gesehen zu haben. Das alleine hat wahrscheinlich jeder zweite Darsteller. Was dann aber wohl auch noch gesehen wurde, waren Tupperdosen mit Nummerierungen (und natürlich zufälligerweise die Speisen, welche wir nachher zu uns nahmen), Gewürze mit Nummerierungen (Kochen nach Zahlen?) und dummerweise einem Zettel mit guten Wünschen einer Drittperson, die den Zettel wohl auch geschrieben haben muss...

Das sind natürlich harte Verdächtigungen, aber Drei von Fünf schienen sich da sicher zu sein. Das offene Gespräch und die Konfrontation mit dieser Story sollten Freitag folgen. Davon wussten wir aber zu dem Zeitpunkt natürlich noch nichts.

Die allseits beliebte Taxifahrt blieb auch hier nicht aus und das einzige, was hier zu erwähnen ist, ist dass ich auch an diesem Tag wieder zum Gastgeber zurückging, denn auch der hatte noch ein paar Alkoholika´s, die ich unbedingt ausprobieren musste.
Muss ich hier wirklich schreiben, wie der nächste Ablauf war??!! Ich mach das nochmals in einer sachlichen, kleinen Zeitaufstellung, die Euch die Details ersparen.

06.00  nach Hause, duschen, Arbeiten bis 17.00
17.30 zum nächsten Dinner

(Habt ihr den Fehler bemerkt?? Ja, der Schlaf! Wo war der denn?? auch hier schon wieder, ein dickes Scheisse!)
Bis zu diesem Tag konnte ich übrigens meinen 1. Platz verteidigen und halten...

Freitag 18.4.2008 / Zu Gast bei Michael --->KRIEG

Der letzte Abend hat mir und uns noch mal eine neue Energie gegeben. Eine echt anstrengende Woche geht dem Ende zu und wir waren alle frohen Mutes, diesen Abend gemeinsam zu verbringen.
Vielleicht etwas ZU viel Energie, wie wir bald merken mussten...

Sir Michael war der Gourmet in der Runde, der Weinkenner vor dem Herrn und der Quotenliterat in der Sendung. (Fast so wie ich) demnach war nicht wirklich erstaunlich, dass wohl alleine der Aperitif Champagner mehr kostete, als das ganze Essen die vergangenen Tage zusammen. Wow, alter Falter. was für feine Tröpfchen. Das habe sogar ich bemerkt.
(Allerdings musste ich das Zeug nutzen, um wach zu bleiben...)

Der Deal unter uns allen war, dass wir am Freitag nach Sendeschluss die Karten auf den Tisch legen und uns unverblümt erzählen, was wir vor der Kamera und im Taxi immer so erzählt haben. Damit wir das nicht 6 Wochen später im TV sehen und von nichts wussten.

Die Siegerehrung war vorbei, wir stossen nochmals an (zur Feier des Tages mit Pappbechern und Strohhalmen) und fingen an, uns so langsam zu sagen, wer, wie, was so empfunden hatte und welche Aussagen man so gemacht hatte. Natürlich kamen wir dann auch auf Mister Molekular zu sprechen und da wurde der Verdacht auf den Tisch gebracht.

Das ganze zog sich wirklich lange hin und die Vorwürfe wurden immer wie härter. Christoph im Visier und der Krieg ist eröffnet. Herzlich Willkommen im Pearl Harbor des perfekten Dinner. Geschossen wird mit harten Tomaten! Die Rede ist von Betrug, unsympathischen, aufgesetztem Auftreten und grossspurigem Verhalten. Von angewidert bis entnervt. Ach, da war alles drin! Der überraschendste Satz kam dann aber vom Gastgeber, der in seiner gewohnt souveränen Art folgendes von sich gab: "Ach, noch etwas, Christoph. Wenn Du mir noch einen letzten Gefallen machen könntest? Warte doch JETZT bitte VOR dem Haus auf ein Taxi!!"
Das nenn ich mal einen Rausschmiss der gehobenen Art.

Ich für meinen Teil, konnte da nicht wirklich ins selbe Horn blasen, da ich diese vermeintlichen Tatsachen selber nicht mit eigenen Augen gesehen habe. Somit habe ich mich entschlossen, Christoph zu begleiten und habe mich auch verabschiedet und bin mit Christoph in die City gefahren.
Im Nachhinein habe ich noch einige Male mit den anderen 4 telefoniert, gemailt und es gab auch ein Re- Union Essen ohne Punkte. Was den Donnerstag betrifft, werde ich mir die Bilder im TV anschauen. Hier wäre ja eigentlich für die Kamera Material drin ohne ende, WENN alles frisch und vor allem von Christoph selbst zubereitet worden wurde. Sollten wir hier nicht sehen, was wir wirklich gegessen haben, kann auch ich mir sicher sein, dass es nur einen gab, der wirklich keine Probleme hatte mit der Zubereitung seiner Speisen hatte...

Nachwort

Der Verdacht hatte sich verhärtet und offensichtlich schienen wir hier mit Essen aus seinem Lokal konfrontiert worden sein.
Ein kleiner Tipp noch meinerseits, für den, der sich hier wirklich mal bewirbt: Nehmt Urlaub und liebe Leute; SCHLAFT euch aus.
 
Da geht noch was! Die Woche der Ausstrahlung

Die Woche ist vorbei, das (perfekte) Dinner wurde ausgestrahlt und natürlich ist es mit einem Bericht meinerseits nicht getan. Deshalb hier mein Tagebuch2;

Es war natürlich auch für uns alle spannend zu sehen, was von 660 Minuten Dreh übrig blieb und welche "Rolle" jedem so zugeschrieben wurde, beziehungsweise, welche Schublade jeder Einzelne so zu belegen hat. Interessant, interessant...
Noch spannender allerdings, war, was für Wellen so eine Sendung werfen kann und wie sie von einzelnen Beobachtern so angenommen wird. Ich habe mir sämtliche Foren durchgelesen und Meinungen und unqualifiziertes Gelabere reingezogen. Ich kann Euch sagen, "GANZ GROSSES KINO".

Eins war schnell klar (wenn auch natürlich so geplant) Ich polarisierte wohl doch heftig. Allerdings habe ich mir diesen Platz mit der Montagskandidatin geteilt. Ruth und ich haben Kommentare gelesen, die echt der Brüller waren. Wie sich die Fans dieser Sendung auf Einzelheiten konzentrieren können, über Teilnehmer herziehen und sich selber mit ihren wagen Vermutungen zum Nabel der Welt machen, mit dem grossen Schwert richtend, ist wirklich unvorstellbar. Ich amüsierte mich köstlich.

Ich meine, die haben immer noch nicht bemerkt, dass dies in erster Linie eine SHOW ist. Längst ist der Anspruch einer "Schulfernsehen-Koch-Show" abgeebbt. Hierfür gab´s ja auch schon Ersatz durch "unter Volldampf", da konnte man sich auf´s Kochen konzentrieren. Bei unserer Sendung aber ist es doch einfach klar, wenn fünf Menschen so in´s Licht gestellt werden, gerät die Kochsache logischerweise in den Hintergrund. Diese virtuellen Esser in den Foren scheinen aber noch eine Weile zu brauchen, dies zu akzeptieren.

Bei mir gab´s zwei Lager; 1. "Erschiesst den Typen und reisst ihm seine Scheiss Kappe vom Kopf" (Anm.2011: Damals gab´s den Herrn Koehler nur in adidas und Basecaps) und 2. "Authentisches Schätzchen".... Ich finde beides super, da es zeigt, dass diese Polarisierung unglaublich "Werbewirksam" ist. insofern; Danke an alle, die sich in diesen vielen Foren hingesetzt haben, um sich über mich auszukotzen. Natürlich danke ich auch den anderen. (ich hatte tatsächlich einen Fanclub...Ist das nicht toll?)

Wir haben uns am Freitag nochmals alle getroffen (also zu viert, denn .....wir erinnern uns....Donnerstag und so) und uns zusammen die Abschluss Sendung angeschaut. Gleichzeitig auch mal ein wenig geschaut, wie viele Einträge jeder so in den Foren hatte hatte... Zählen kann ich es nicht mehr, aber ich habe gesehen, wie viele Leute meinen Auftritt in der Sendung gesehen haben. Das ist echt nun wirklich der Hammer! Danke hierfür, auch wieder denen, die gar nicht raffen, dass sie mit jedem Wort, das sie über einen verlieren, so richtig Gutes tun.

Es gibt da Kommentare, bei denen ich echt denke, was sind das für Menschen die zum Beispiel folgendes schreiben; " Das Menü schmeckt mir gut, die Suppe war mir zu dick. Ich gebe xy Punkte"
HALLO!!!??? Hakt´s???? Ihr sitzt am Bildschirm! Ihr sitzt nicht dabei! Wie bescheuert muss man sein? Da lach ich mich echt schräg. Virtuell = nicht real! Kapiert?

Diese ganzen grosskotzigen Hobbygourmets, die sich in diesen Foren rum treiben, stinken alle nicht beim Gang zum Lokus, bedienen sich im Leben keiner Käsemischung aus der Tüte ("was für ein Skandal") und sind auch sonst formvollendet. Und noch einmal; das ist eine Soap. Das ist also nicht WICHTIG, stoppt nicht den Krieg und hält auch die globale Klimaerwärmung nicht auf. Es ist nur UNTERHALTUNG. Das tut es dann ja wohl auch.

Hätte diese Sendung, den Anspruch zu 100% zu erfüllen, dass hier seriös und ernsthaft gekocht wird, würden sie keine Teilnehmer wie mich CASTEN. Sie würden nur Bewerber nehmen, die dann definitiv was können. Hier auch noch die Aufklärung an die virtuellen Esser im Forum; Ich wusste bereits, dass ich es mir einfach machte, bei meinem Essen... Ich wollte es ja so.
Das wäre ja auch doof, wenn ich mit meinem Koch "Können" hier was von molekular Küche oder irgendwelchen Trilogien auftischen würde (Zumal dieser Part ja such schon besetzt war). Dann doch lieber nach dem Motto "Schuster bleib bei Deinen Leisten".

Und ja, selbstdarstellerische Hintergründe meinerseits haben Euch ja auch unterhalten. Oder zumindest was ausgelöst. Hauptsache getroffen, ihr wurdet unterhalten. In welcher Qualität  ist egal. Schaltet ansonsten einfach aus oder um.

"Schätzelein / Prost"- Ruth und "Grosses Kino/152 Punkte"- Sasha haben sich köstlich amüsiert. Und soll ich Euch was verraten; Ich fand mich gut! Ich fand unsere Gruppe gut! Ich fand gut, was VOX ins rechte Licht gerückt hat!
Also zieht Euch warm an, ich die Mütze nicht aus und ich komm wieder, keine Frage. Ihr seht mich! (Anm.2011: So ist´s auch geschehen)

Bis dann wünsch ich allen virtuellen Essern mal was richtiges zwischen die Zähne und gebe noch einen Tipp:
Sei DU selbst und mach das was DU für richtig hältst. Damit gewinnst Du nicht nur Freunde, aber Du wirst allein durch Authentizität um längen spannender, als wenn Du immer alles "richtig" machst.

Ich hab´s gesehen!
Ihr habt mich gesehen.
In diesem Sinne