Samstag, 12. Mai 2012

Bügeln, Botox & Bekenntnisse



Es ist soweit; der ultimative Botox Test im Selbstversuch ist vollzogen. Zugegeben, bereits das zweite Mal, doch diesmal mit Bildbeweis und Blogartikel.
Es ist nicht Hollywood, es ist nicht glamourös. Es ist Köln und es ist nicht im Promi-Business Hollywood- Es ist bei mir. Einem Prinz des Alltags, ein Mann der zwar eitel aber nicht künstlich erscheint, vielleicht einer, bei dem Botox nur als letztes vermutet wird. Ich unterziehe mich also dem ultimativen Botox Selbstversuch! Und ich halte die Kamera drauf.
Die Stirn ist faltig seit ich drei Jahre alt bin, ich bin das Modell "Ein Typ, aber kein Modell" Als Baby fiel der Vergleich zu Gerd Fröbe und dieses Promimodell ist definitiv nicht, was man sich für seinen kleinen Lütten wünscht. Nun knapp 40 Jahre später ist Gerd Fröbe weg und ich eigentlich ganz zufrieden, aber die Falten in der Stirn sind hartnäckiger als der Kalk im Wasserkocher oder die schlechte Qualität bei RTL. 
Also muss Botox her und ich möchte das Schweige Tabu umgehen und jeden daran teilhaben lassen, da es keine Sensation aber immer noch ein Gesprächsthema ist...
Ich besorge mir Sekt, einen freien Nachmittag und eine Freundin, die in Schönheit macht. Der Termin steht, der Sekt ist kalt und die Freundin klingelt... Der magische Kühlkoffer steht im Flur und die Prickelbrause kühlt die Kehle, während der Tratsch, die Lebensweisheiten und die Nettigkeiten ausgetauscht werden. Nun wird es ernst und der Kopf wird wahlweise mit einer betäubenden Creme oder mit dem Eispad (nicht zu verwechseln mit dem iPad) vorbereitet, damit das Geschrei minimiert wird. Ich als Mann muss schliesslich die Rolle des Leidenden vorbildlich erfüllen.
Nun entschliesse ich mich, ohne Creme und nur mit dem Eispad bewaffnet, auf die Dame mit der Spritze zu warten. Der Countdown läuft, der Puls rast, die Falten zählen die letzten Minuten. Es geht los!
Die Stirn wird in Falten drapiert und die Spritze findet ihren Weg. Die erste ist die Schlimmste die weiteren fünfzig kleinen Stiche folgen schneller, als ich Aua schreien konnte. Die Stirn ist vollbrach und wer das volle Programm will, der bekommt auch die Augen zerstochen. Das wiederum ist fies und ich werde dies fortan nicht unter der Rubrik "Lieblingsbeschäftigung" verbuchen, es aber als sinnvoll abtun. rund 10 Minuten später und mit mehr Löchern im Kopf als ein Teeei ausgestattet, kühle ich mein Antlitz mit Eisbeuteln wie ein Angetriebener. 
Es folgen zwei Stunden mit wildem Muskel bewegen in der Stirn, damit sich das Gift verteilt und es nicht zu Beulen führt. In ca. drei bis sieben Tagen sind die ersten Resultate sichtbar und in zwei Wochen wird nachgelegt. Das gehört zum Service. Nach ca. Zwei Wochen ist das Resultat final ersichtlich.
Es mag Stimmen geben die sagen, "das hast Du nicht nötig" oder "man sieht doch keinen Unterschied" - Schön. Aber Fakt ist, dass auch keiner mehr sagt "Du siehst aber müde aus, schlaf dich mal aus", obwohl ich genau dieses regelmässig und oft mache. Und genau deswegen ist das der Termin, der in meinem Kalender in Regelmäßigkeit zu finden sein wird. 
In diesem Sinne....
Botox? Das mache ich nicht, ich trinke viel Wasser und schlafe genug. 

Dienstag, 1. Mai 2012

Yazable´s... Leben-Lieben-Lachen: BLOGVORSTELLUNG ! Sasha Koehler - Werner

Yazable´s... Leben-Lieben-Lachen: BLOGVORSTELLUNG ! Sasha Koehler - Werner: Hallo ihr Lieben, heute möchte auch ich euch mal einen Blog ans Herz legen. Es ist mir ein persönliches Bedürfnis und auch eine große...

Sonntag, 29. April 2012

Idiotische Trend Gastronomie - alle gehen hin, ergo ist es gut!


Fusion Food, Eurasische Küche oder auch die Amerikanische Kaffeehaus Überflutung sind mir zeitweilen ein Dorn im Auge. So auch mit meiner neuesten Erfahrung in einem wahnsinnig hippen und angesagten Lokal in der Kölner Innenstadt. Wie sich das mit diesen angesagten "place to be" Orten verhält, war es übervoll und ein Platz zu finden war schwieriger, als einen Sechser im Lotto zu machen.

Nachdem dies aber gelungen war habe ich mich von der asiatischen, eurasischen Karte inspirieren lassen und war bereit zu bestellen. Meine Augen vernahmen an die 7 Kellner im Gastraum und genau so viele hinter der Theke. Alle waren aber nur dazu auf der Personalkostenliste, um mir zu sagen, dass ich doch an der Theke bestellen muss.

Gesagt, getan; Für einen Vierer-Tisch mal flux das Smartphone gezückt und alle Nummern eingetippt, um nicht für fehlende Speisen verantwortlich zu sein. Eine etwas überforderte, aber total hippe Braut schafft es, unsere Nummern in Ihre Kasse zu hämmern und uns sogleich einen Tischaufsteller mit der Tischnummer 95 mitzugeben. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte ich immer, Tischnummern sind etwas Fixes, aber der Abend sollte mich eines besseren belehren.

Während wir also auf unser Essen warten und uns wundern, warum keiner der untalentierten Bedienungen weiss, wo welcher Teller hinkommt, zweifle ich am Sinn dieser Tischnummern. Ich behaupte sogar, dass die Kellner dort nicht in einem Recruiting Prozess gefunden werden, sondern in einer Art Casting. In diesem Casting wird auf eine überheblich arrogante Erscheinung viel Wert gelegt, ein verzweifelnd wirkender Gesichtsaudruck, sobald die rechte Hand mit einem Teller in Berührung kommt, ist Grundvoraussetzung.

Mission erfüllt, das können sie alle. Während des Wartens fiel uns ein, doch noch eine Vorspeise, sorry- ein Appetizer zu bestellen. Also erneut eine Reise ins innere der Trend Location und bestellen für Tisch 95. Alles hat geklappt und ich kehre an den Platz zurück... mit Tischnummer 90. Der Tisch war der selbe, aber durch die neue Bestellung hat sich das ganze Gastro-mikro-universum um fünf Tische minimiert. Verstehe ich nicht, muss ich aber auch nicht. ich bin ja Gast.

Dummerweise versteht das aber auch keiner der gecasteten Dumpfbacken, die mir mein Essen von Tisch 95 & 90 bringen sollen. Den verzweifelten Gesichtsaudruck montiert und ab durchs Lokal....Augenkontakt aufnehmen zu Gästen des Tisches mit der Nummer1, weiter zu 2, zu 3 und so weiter. Als Gast eine spannende Sache, da der Magen knurrt und bis zu uns sind es ja noch ein paar Tische...

 Nachdem ich die Tellerträger dann her gewunken habe, um mein Ableben durch verhungern zu vermeiden, stellte sie die Teller hin. Ohne Besteck. Das mit dem Besteck führt dann auch meinerseits zu einem etwas erhöhten Rotanteil meiner Gesichtsfarbe und einer Nachfrage, ob wir denn vermisstes selbiges noch erhalten. Die Antwort war NEIN. "Das Besteck muss der Gast selber holen. Das ist bei uns so und das ist ja auch bekannt" zickte das Tellertaxi zurück. Auf meinen Hinweis, dass dies nun das bescheuertste System ist, was ich kenne und ich bitte nun Besteck gebracht haben möchte, meinte die Kellnerin, mit mir Diskutieren zu müssen.

Den Hinweis, dass ich nicht zu denen gehöre, die "das wissen müssen", entgegnete sie ein schnippisches "...Ja, jetzt weisst Du es ja, Besteck sei am Eingang zu holen."
Das in dem Besteckbehälter dann auch keine Gabeln waren, setzte dem Ganzen ein Kröönchen auf. An diversen Nebentischen sind ähnliche Situationen zu beobachten, aber wie in Schafherden üblich ist ein Reflektieren über solche Dinge unerwünscht.

Schliesslich ist es ja ein total angesagter Schuppen. Wenn das alle gut finden, muss es gut sein. Hipp ist also eine Servicewüste, durchschnittliches Essen, laute Umgebung und Personal das in der Regel nur schwer zu vermitteln ist.

Herzlichen Glückwunsch. Ich bleib Altmodisch.

Sonntag, 8. April 2012

Der Wiesenhof Skandal - Böse Welt oder Doppelmoral und Feigheit?

Immer wieder tauchen in den Social Media Networks Videos von Tierschützern, Journalisten oder Hobbyfilmern auf, die das schonungslose, brutale Treiben der Tierfabriken zeigen und die nackte Wahrheit in kleinen Youtube Häppchen unter die Internet User streuen. Mit dem Bifi im Hals oder dem Putenbrötchen in der Hand oder der Tiefkühlpizza mit Schinkenbelag und den leckeren Chicken Nuggets auf dem Tisch bleibt dem Zuschauer direkt ein Bissen im Halse stecken, beim Anblick dieser Zustände.

Das Entsetzen ist gross, die Postings auf solche Digitalen Tatsachenbekundungen lesen sich immerfort nach dem selben Schema. „In was für einer Welt leben wir doch“, „Wie können Menschen nur so brutal sein“, „Denen sollte man das Handwerk legen“ und so weiter und so fort. Ja es ist schlimm, denke ich mir, beisse herzhaft in mein Putenbrötchen und schüttle durch den Bildschirm distanziert heftigst mit meinem intelligenten Köpfchen.

Und weil diese Bilder von den Hühnern, die lebendig zerrissen werden, mit dem Sneaker des Fabrikarbeiters zertreten werden, oder mit voller Wucht gegen Wände geschmissen werden so dermassen abstossend, widerwärtig und herzzerreissend sind, „kann ich den Film nicht zu ende sehen“. Ja verstehe ich, diese bösen Menschen da draussen. Wie können sie nur?!

Mit dem Ausschalten des Filmchens ist die Realität wieder heile gemacht, die Nuggets schmecken nach ein paar Minuten wieder grandios und „sicherlich macht das die Marke meines Vertrauens nicht.“

Bestimmt nicht, nein; Die 20-er Packung Nuggets für 2.89 Euro bürgt für Handaufzucht der kleinen Federhüpfer, einem Auslauf Gehege, von dem Knastis träumen können, Ställen die mit Brahms Hungarian Dance No.5 berieselt werden, damit das Fleisch schön zart wird. Dann werden die Gesellen gebeten sich zum sterben schlafen zu legen und nach einer Beerdigungszeremonie für das liebe Federvieh, verarbeitet man sie schonend und in Gedenken an Ihre Seele zu leckeren Chicken Nuggets. Ja bestimmt ist das so.

Wir dürfen verstehen, dass es nicht „wir“ und „die da draussen“ gibt! Wenn ich mein Fleisch, mein Bifi, meine Putenwurst und meine Eier für ein Appel und das selbige erwerben möchte, bin ich auf einen Grosshändler angewiesen. Ein Grosshändler hat ein Interesse; Einen wirtschaftlich erfolgreichen Betrieb zu führen, mit Ware, die auf engstem Raum, zur schnellsten Zeit mit geringstem Aufwand verkäuflich ist. Das es sich hierbei um süsse Vögelchen, oder knuffige Schweinchen handelt ist ein Gedanke für Romantiker, Ignoranten oder Wegseher. Es handelt sich um Ware! Diese Fabrikbesitzer gehen nicht Gassi mit Ihren Küken und singen Sie auch nicht in den Schlaf, sie behandeln sie wie dreckiges, altes Leergut. Es ist Mittel zum Zweck. Der Eine handelt mit Stoffen, der andere mit Schrauben und der Wiesenhof Boss handelt mit Viechern.

Solange ich mein belegtes Brötchen beim Bäcker, die Nuggets am Grillstand, die Sonntagswurst und die Currywurst kaufe, wird das Image dieser Marken Romantisch und die Realität Widerwärtigst sein. Es hilft nicht, das Video auszuschalten, zu schreien „ich kann da nicht hinsehen“. Es hilft diese Verbrecher zu meiden, die Produkte zu meiden, sich ein Bewusstsein zu schaffen. Es geht nicht darum, nun immer zum teuren Metzger zu rasen, das kann auch nicht jeder. Es geht aber darum, sich der Dinge bewusst zu sein und den Tatsachen in die Augen zu schauen. Dieser Wiesenhof Skandal ist wiederholt aktuell, weil ich, weil Du, weil wir den Film sehen, schockiert sind und uns dann etwas angenehmerem zuwenden. Wenn beim nächsten mal beim Gang zur Wurstheke nur ansatzweise ein Gedanke über diese Bilder, diese Worte in unsere Köpfe kommt, sollten wir, ich, Du ihn aufgreifen und fruchten lassen.

Und vielleicht treffen wir uns häufiger an der Gemüsetheke oder einfach mal seltender bei diesem Massenfleisch

In diesem Sinne Guten Appetit