Sonntag, 30. Mai 2010

Sex and the City!


Im Jahr 2010: An der Litfasssäule, im Zeitschriftenregal vom Supermarkt, auf Startseiten sämtlicher Mailportalen, ja selbst in den Newsmagazinen und vermeindlich „seriösen“ Medien grinste mir alle Tage Carrie Bradshaw und Ihr Gefolge entgegen. Der Grund war der Kinostart von „Sex and the City 2“. Ich war mit Nummer 1 schon überfordert und zum damaligen Zeitpunkt liess ich mich auch in´s Kino schleppen, um dem damaligen Serienhype zu fröhnen.

Aber nun, gefühlte 10 Jahre und wesentlich bessere Soaps später, geht das ganze wieder von vorne los. 2012 - DIE FREE TV PREMIERE!

Ich Frage mich; Was zum Teufel ist an dieser Show so toll, dass sämtliche Plakatwände, Titelseiten und Magazine prall gefüllt sind mit den notgeilen Kleiderständern.

Ich halte mal fest, worum es in meinen Augen hierbei geht. Vier Junggeliftete Damen, welche auf der immer währenden Suche nach Schuhe, Kleidern, Vernissagen und Liebe (bestenfalls zum Antesten) sind, werden von Ihren Kinojüngern durch New York begleitet. Bis dahin unterscheidet sich das nicht, von den Frauen, die ich auch kenne, nur wird über die keinen Kinofilm gemacht. Daran kann es also nicht liegen.

Mit Realität per se, hat diese ganze Geschichte eh nicht viel zu tun, wenn ich mir mal vor Augen führe, dass Carrie Bradshaw eine Kolumnistin in New York ist und einen Lebenswandel führt, bei dem es mir schlecht wird. Die hat nur Manolo Blahnik- bzw 2010 sind es ja Chimmy Choo´s. Preislich liegen die zwischen 300.- und 650.-€. Dabei fällt mir auf, noch ein paar Zahlen mehr zu nennen. Sie wohnt in einem Appartement im angesagtesten Viertel des Big Apple und bezahlt dafür mindestens 300 Dollar pro Tag. Zudem kann sie nicht kochen und muss somit jede Speise ausserhalb ihrer teuren vier Wände zu sich nehmen. Wer sich ansatzweise in NY auskennt und weiss, an welchen Orten Madame Ihr Frühstücksei köpft, weiss, dass sie unter 1000 Dollar pro Tag nicht satt wird.

Ich möchte bitte wissen, was Carrie pro getipptes Wort verdient. An den Weisheiten, die sie von sich gibt, kann der Erfolg auch nicht fest gemacht werden. Die Lebensweisheiten einer Carrie Bradshaw in Ihren Kolumnen lauten z.B „Ich stelle mir vor, dass Eier für Männer, was Abendtäschchen für Frauen sind. Es ist nur ein kleines Beutelchen, aber ohne fühlen wir uns in der Öffentlichkeit nackt“. Ich muss dazu nichts mehr sagen, oder?

Auch ist bei genauem hinschauen, die Dramaturgie des Filmes schlecht. Da verreisen die vier Grazien in den Islam und sehen dabei aus, als wären Sie die Hauptakteure einer Fashionshow. Bei 20 Kilo Freigepäck im Flieger, weiss ich nicht, wie die sich in jeder Szene neu einkleiden können.

Wahrscheinlich ist diese Soap aber auch einfach nur das Fenster zum Wunsch für alle Mädchen und Frauen, die auch in der „Vogue“ blättern die „Elle“ abonniert haben, sich bei „mac“ die neueste Kosmetik kaufen, vom Prinzen auf dem weissen Pferd träumen und trotzdem nur einen Sekretärinnen Chic verkörpern.

Auf alle Fälle ist es Pop-Kino das vor allem durch multiperspektivisches Erzählen eine einfache Frau darstellt; Alle Hauptfiguren sind nichts ohne einen Kerl. Ich Frage mich in der Tat, warum so viele Frauen diesem Film so viel abgewinnen können, bei dem die Charaktere scheinbar nicht existent sein können, wenn sie nicht Ihre Mr Big´s oder ihre Aiden´s, Steve´s um sich herum haben. Zur Not tut es auch James Minipimmel. Nur um mal zu verdeutlichen, wie sehr die Damen sich vor der Emanzipation drücken. Sie sehen dabei nur besser aus als 1952.

Nun gut, warum das nun alle Welt in´s Kino rennen, sich mit Carrie & Co. vergnügt, weiss ich nicht. Ich kann nur so viel sagen;

Carrie ich kommeeeeeeeee!



In diesem Sinne; Amüsiert Euch
Sasha

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